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Die Verwendung der Gehölze


Die Gehölze des Rosengartens Dresden sind ein nicht unwesentlicher Bestandteil der Gesamtgestaltung dieses Gartenraumes.
Durch einen stetig wechselnden Einsatz von Größe, Form und Farbe, der sich in seiner Gesamtheit jedoch mehrfach wiederholt, wurde es möglich die einzelnen Gartenteile optisch voneinander zu trennen und zugleich den gestalterischen Gesamteindruck zu bewahren.
Neben einer räumlichen Fassung des Rosengartens, haben die Gehölze auch die Aufgabe, Blickbeziehungen im und zum Park, sowie in den Elbraum hinaus zu betonen.

Eine dieser Blickbeziehungen wird im Vorderteil durch jeweils zwei diagonal auf die Ecken gepflanzte Acer palmatum und Acer palmatum 'Atropurpureum' gebildet.

Während hier ab Juni mit Rosen ein weiterer "Blickpunkt" geschaffen wird, sind es im Mittelteil Magnolia stellata 'Loebneri', Malus purpurea 'Eleyi' und Syringa vulgaris im Frühjahr sowie drei Parrotia persica im Herbst (mit einer farblich unterschiedlichen aber zeitgleich einsetzender Herbstfärbung), die den Blick des Besuchers führen.
Daran räumlich direkt anschließend, bietet sich dem Betrachter mit vier zu einem Block gepflanzten Robinia pseudoacacia 'Casque Rouge' ein wahres Blütenfest.

Im Senkgarten sind es heute hauptsächlich zwei Viburnum rhytidophyllum Gruppen, die zu jeder Jahreszeit sehr gut mit den flächig als Rosenknospe gepflanzten Polyantha-Hybriden harmonieren. Mit auf Eckpunkten des Gartens gepflanzten Pseudotsuga menziesii (Küsten-Douglasien) wird vor allem im Winter weithin sichtbar, auf den sich hier befindenden Park hingewiesen.

Den Rahmen für den gesamten Rosengarten und seine einzelnen Bereiche bildet eine Carpinus-Hecke, die durch ihre streng geometrische Form, trennendes und verbindendes Element zugleich ist.
Außer dem Trennungsteil mit seinem Quercus rubra-Hain, ist allen anderen drei Einzelbereichen eigen, daß sich die Solitärsträucher und Gehölze in den Randbereichen befinden und hier eine reizvolle Kulisse für das Motiv "Rose" bilden.

Ein Großteil der heute noch vorhandenen Gehölze stammt aus der Entstehungszeit des Rosengartens um 1935. Es ist anzunehmen, daß mit dem Rückbau der 1936 in Dresden stattfindenden Reichsgartenschau sehr viele der dort gezeigten Pflanzen, auch bei der Fortführung der Baumaßnahmen am Dresdner Königsufer Verwendung fanden.

Der selbst für die damalige Zeit sehr reichliche Einsatz von Blütensträuchern und -gehölzen, in Verbindung mit Koniferen, läßt den Rosengarten bereits in seiner Entstehungsphase zu einem repräsentativen Sondergarten werden. Gleichzeitig ist bereits zu erkennen, daß bestimmte Flächen nur einer zeitweisen Zwischenpflanzung vorbehalten waren, um daraus weitere Parks und Grünflächen in der Stadt Dresden mit Gehölzen zu bedienen.

Durch die Auswirkungen des 2. Weltkrieges konnte es zu keiner weiteren Umsetzung der ursprünglich geplanten gestalterischen Gesamtkonzeption mehr kommen. Mit dem Verlust sämtlicher Pläne und Unterlagen im Februar 1945 und dem Weggang Heinrich Balkes aus Dresden, gab es nunmehr keine Informationsquellen mehr, die bei einer späteren Wiederaufnahme der gärtnerischen Tätigkeiten im Rosengarten hätten befragt werden können.

Die anläßlich der 1976 in Dresden stattfindenden Arbeiterfestspiele getätigten Umbauten, bezogen sich hauptsächlich auf die inneren Bereiche des Rosengartens und beließen die Randflächen in ihrem ursprünglichen Zustand.
Durch die fehlende Gesamtkonzeption kam es bis zu Beginn der 1997 einsetzenden ersten Rekonstruktionsmaßnahmen und den damit verbundenen erstmals umfassenden Recherchen, immer wieder zu einzelnen Gehölzpflanzungen in den Randbereichen, die sich aus heutiger Sicht denkmalpflegerisch nicht mehr integrieren lassen.

Mangelnde Pflegekapazitäten in den Nachkriegsjahren und das fehlende Wissen um die gestalterische Grundidee, waren ebenfalls bestimmend für eine kontinuierliche Ausbreitung von Robinia pseudoacacia und Tilia cordata auf der Rosengartenböschung elbseitig neben dem Crataegusweg. Hier konnte jedoch bereits ab 1988 begonnen werden, die ursprünglich im Zusammenhang mit Strauchrosen gepflanzten kleinkronigen Gehölze wie Cornus mas, Crataegus monogyna, Sorbus intermedia und Acer campestre freizustellen.

Durch die komplette Neubepflanzung des Crataegusweges gibt es bereits jetzt wieder eine erlebbaren Fernwirkung der Blüte des Crataegus laevigatus 'Pauls Scarlet' von der Johannstädter Elbseite aus. Weiterhin ist es seit geraumer Zeit wieder möglich Rosen zu zeigen, welche an diesem exponierten Standort einen nächsten glanzvollen Blühaspekt bieten.