gehoelze
 
   



Übersicht über die Familien und Gattungen der Gymnospermen


Die erklärenden Texte sowie die Grundlagen der nachfolgenden Tabelle haben wir aus der unten angeführten Quelle entnommen :

"ZANDER"
Encke/Buchheim/Seybold
Handwörterbuch der Pflanzennamen
13. neubearb. und erweiterte Auflage
Stuttgart: Ulmer 1984
ISBN 3-8881-5042-5


Die Tabelle:


Highslide JS


Der "Internationaler Code der Nomenklatur der Kulturpflanzen" (ICNCP)

Abgefaßt und angenommen von der Internationalen Kommission für die Nomenklatur der Kulturpflanzen der Internationalen Union der Biologischen Wissenschaften.
Herausgegeben von C.D. Brickell, Vorsitzender, E.G. Voss, A.F. Kelly, F. Schneider, Mitglieder und R.H. Richens, Sekretär des Redaktionsausschusses, Utrecht (Niederlande) 1980.
Deutsche Fassung herausgegeben vom Arbeitskreis Nomenklatur der Deutschen Gartenbauwissenschaftlichen Gesellschaft mit Genehmigung des International Bureau for Plant Taxonomy and Nomenclature, Utrecht.

Über Rangstufen und ihre Bezeichnungen - Hauptrangstufen
Allgemeine Gesichtspunkte und leitende Grundsätze
...

Artikel 7
Kulturpflanzen erhalten Namen auf drei Hauptrangstufen: Gattung, Art und Sorte (Cultivar).

Artikel 8
Namen auf der Gattungs- Rangstufe sind:
a) Botanische Gattungsnamen und in der Umgangssprache für Gattungen verwendete Namen. (Lilium, Pinus, Triticum - Lilie, Kiefer, Weizen)
b) Botanische und in der Umgangssprache verwendete Namen für intergenerische Bastarde ( x Triticosecale, x Sorbopyrus, x Sanderara - Triticale).
c) Botanische und in der Umgangssprache für intergenerische Pfropfchimären verwendete Namen ( x Crataegomespilus)

Artikel 9
Namen auf der Art- Rangstufe sind:
a) Botanische und in der Umgangssprache verwendete Artnamen (Lilium candidum, Madonnenlilie)
b) Botanische und in der Umgangssprache verwendete Namen für interspecifische
Bastarde (Tilia x vulgaris. Holländische Linde).
c) Botanische und in der Umgangssprache verwendete Namen für interspecifische
Propfchimären (Syringa + correlata).
d) Botanische und in der Umgangssprache verwendete Namen für besondere
interspecifische Kombinationen eines intergenerischen Bastards (x Cupressocyparis
leylandii; Zitrange).
Anmerkung: Der botanische Artname ist eine binäre Kombination (Binom); er besteht
aus einem Gattungsnamen und nur einem darauffolgenden specifischen Epitheton.
Beispiel: Lilium candidum, Lilium ist der Gattungsname und candidum das specifische
Epitheton.

Artikel 10
Der internationale Fachausdruck Cultivar (abgekürzt cv.) bezeichnet einen Bestand
kultivierter Pflanzen, der sich durch irgendwelche (morphologische, physiologische,
cytologische, chemische oder andere) Merkmale deutlich auszeichnet und bei
(geschlechtlicher oder ungeschlechtlicher) Fortpflanzung seine sortentypischen
Merkmale beibehält.
Cultivar (Sorte) ist die niedrigste Rangstufe, auf der Namen in diesem Code behandelt
werden.
Dieser Fachausdruck ist abgeleitet von cultivated variety.
Anmerkung 1: Bei der Erwägung, ob zwei Populationen zur gleichen oder zu verschiedenen Sorten gehören, ist die Art und Weise ihrer Entstehung ohne Belang. Beispiele: Die Nelke 'William Sim' bringt Farbmutanten hervor, die bei weiterer Mutation und Rückmutationen nicht zu unterscheidende Farbvarianten verschiedenen Ursprungs ergeben können. Alle nicht unterscheidbaren Farbvarianten werden, unabhängig von ihrem Ursprung, als eine Sorte behandelt.
Die Tabake - beschrieben als 'Mac Nair 30' und 'NC 2326' - stellen nur eine Sorte dar,
obwohl ihre Resistenz gegen Phytophthora parasitica var. nicotianae von verschiedenen Wildarten herrührt. Durch ihre vorhandenen Merkmale können sie nicht unterschieden werden.
Anmerkung 2: Der Begriff Cultivar unterscheidet sich wesentlich von dem botanischen Begriff varietas: diese ist eine Rangstufe unterhalb der Art.
Botanische Varietäten tragen stets Namen in lateinischer Form, die durch den Botanischen Code geregelt werden. Regeln für die Bildung von Sortennamen werden in diesem Code gegeben
Anmerkung 3: Der Begriff Cultivar ist gleichbedeutend mit variety im Englischen, variete im Französischen, variedad im Spanischen, variedade im Portugiesischen, varietä oder razza im Italienischen, varieteit oder ras im Niederländischen, Sorte im Deutschen, sort in skandinavischen Sprachen und im Russischen, p'inchung im Chinesischen und hinshu im Japanischen, wenn diese Wörter verwendet werden, um eine Kulturvarietät zu bezeichnen.
Anmerkung 4: Die Fachausdrücke Cultivar und Sorte (im Sinne von Kulturvarietät) sind gleichbedeutend.
Bei Übersetzungen oder Bearbeitungen des Codes für besondere Zwecke kann im Text Cultivar, Sorte oder der entsprechende Ausdruck in anderen Sprachen verwendet werden.
Anmerkung 5: In der Regel umfasst eine Sorte nur einen Teil der Art, botanischen Varietät oder einer anderen botanischen Rangstufe, der sie zugehört. Eine Sorte kann jedoch den gleichen Umfang haben wie jede von diesen.
Anmerkung 6: Zeichnet sich die Provenienz einer forstlichen Art durch ein oder mehrere Merkmale aus und behält sie bei Fortpflanzung ihre Unterscheidungsmerkmale, so kann sie als eine Sorte angesehen werden.

...

Zusätzliche Rangstufen

Artikel 25
Zusätzliche botanische Rangstufen werden durch den Botanischen Code geregelt. Einige wie zum Beispiel subgenus (Untergattung), sectio (Sektion) oder series (Serie) sind Unterabteilung einer Gattung. Die Namen solcher Rangstufen werden im Falle des Gebrauchs in runde Klammer unmittelbar hinter den Gattungsnamen gesetzt.
Beispiele: Prunus(subg. Cerasus) avium 'Erianne'; Primula(sect. Candelabra) japonica
'Postford White'; Iris (ser. Laevigatae) laevigata 'Mottled Beauty'.
Andere Rangstufen wie z. B. subspecies (Unterart), varietas (Varietät) und forma (Form) bezeichnen Unterabteilungen einer Art und werden im Falle des Gebrauchs hinter den Artnamen gesetzt.
Beispiele: Ranunculus acer ssp. friesianus 'Plenus', Rosa sericea var. omeiensis 'Praecox'.




Artikel 26
Innerhalb einer Art, eines interspecifischen oder intergenerischen Bastards mit vielen Sorten können gleichartige Sorten zusammengefasst und als Gruppe bezeichnet werden. Diese Rangstufe liegt zwischen Art und Sorte. Es ist kein wesentlicher Teil des vollen Sortennamens. In diesem Fall wird der Gruppenname zwischen dem Art- oder Sammelnamen und dem Sortennamen in runde Klammem gesetzt.
Beispiele: Rhododendron cinnabarinum Blandfordiinorum-Gruppe; Phaseolus vulgaris
(Buschbohnen-Gruppe) 'Masterpiece'; Rhododendron cinnabarinum ssp. xanthocodon
(Concatenans-Gruppe) 'Copper' oder Rhododendron cinnabarinum (Concatenans-
Gruppe) 'Copper'; Erbse (Schalerbse) 'Kleine Rheinländerin'; Lolium perenne (Frühe
Gruppe) 'Devon Eaver'; Mais (Reifegruppe 200-299) 'W 240'.
Anmerkung: Bei umfangreichen Sortimenten, z. B. bei Äpfeln und einigen Getreide-
arten, wird eine besondere Folge von Rangstufen verwendet, die nicht durch diesen Code geregelt wird.
...

Artikel 53
Sortenregistrierung bedeutet die Annahme eines Sortennamens durch eine Sortenregisterstelle und die Eintragung dieses Namens in ein Register.
Eine nichtamtliche Sortenregisterstelle ist jegliche Organisation oder Kommission, die mit Zustimmung der interessierten Organisationen mit der Registrierung betraut ist .
Sie kann international oder national sein.
Eine amtliche Sortenregisterstelle ist eine Institution, die für die Sortenregistrierung verantwortlich ist und durch Gesetz eines besonderen Landes oder durch eine Vereinbarung zwischen den Ländern geschaffen wird.
Die Registrierung von Warenzeichen, die für Sorten beantragt werden können, ist ein durch Gesetz geregeltes Verfahren und betrifft nicht diesen Code.
Anmerkung: Die Annahme eines Sortennamens zur Registrierung schließt nicht notwendigerweise ein Urteil über die Selbständigkeit der Sorte gegenüber anderen Sorten oder über ihren gartenbaulichen, landwirtschaftlichen oder forstwirtschaftlichen Wert ein.
Die Prüfung der Sorten im Hinblick auf ihre Selbständigkeit ist dennoch von größter Wichtigkeit und sollte nach Möglichkeit durchgeführt werden, bevor ein Sortenname zur Registrierung angenommen wird, wie das bei landwirtschaftlichen und anderen Kulturpflanzen in vielen Ländern gehandhabt wird.
Werden Listen von registrierten Namen veröffentlicht, so sollten die Sortenregisterstellen deutlich angeben, ob die betreffenden Sorten geprüft wurden oder nicht.

Artikel 54
Ein von einer nichtamtlichen Sortenregisterstelle registrierter Name ist nur dann gültig, wenn er mit den Artikeln dieses Codes übereinstimmt.

Artikel 55
Ab. l. Januar 1959 darf ein Sortenname nicht gegen den ausdrücklichen Wunsch des
Ursprungszüchters oder seines Rechtsnachfolgers in ein nichtamtliches Register
aufgenommen werden.
Anmerkung: Der Ursprungszüchter ist im allgemeinen der Züchter oder Entdecker der
Sorte.
...

Quelle:

"ZANDER"
Encke/Buchheim/Seybold
Handwörterbuch der Pflanzennamen
13. neubearb. und erweiterte Auflage
Stuttgart: Ulmer 1984
ISBN 3-8881-5042-5







Überblick über die Taxa (= Systemeinheiten)

Unter Sippen (= Taxa; Einzahl: Taxon) versteht man Gruppen von Pflanzen, die sich durch das konstante Auftreten bestimmter Merkmale von anderen Formen ständig differenzieren (trennen oder unterscheiden) lassen. Die Taxonomie als Ordnungslehre (weil ja die Namen - insbesondere Suffixe - zum Ordnen mit herangezogen werden) hat die Aufgabe, die Formenfülle der rezenten und fossilen Pflanzen zu ordnen, voneinander zu trennen, zu beschreiben und sie nach bestimmten Gesichtspunkten zu einem System zu gruppieren. Im Vordergrund steht das wissenschaftliche Postulat, im System eine Darstellung der entwicklungsgeschichtlichen Beziehungen der Pflanzen zueinander unter Beachtung der Morphologie zu geben. Zum anderen muß das System dem praktischen Bedürfnis nach Übersicht gebührend Rechnung tragen.
Man bedient sich im Interesse der besseren Festlegung der wissenschaftlichen Pflanzennamen und zur Vermeidung von Verwirrungen des sog. Typenprinzips. Für eine Familie wird als Typus eine Gattung gewählt, während eine Gattung (Genus) durch eine Art (species) und eine Art durch ein Typusexemplar typisiert werden.
Nach der Typenmethode ist folglich der Name jedes Taxons durch einen Typus festgelegt und untrennbar mit ihm verbunden. Bei der Typifizierung oder Auswahl von Typen werden unterschieden:

1. Der Holotypus als Originalstück des Autors, das also der Autor als Belegexemplar seiner Beschreibung zugrundelegte oder als nomenklatorischen Typus benutzte.

2. Wird kein Holotypus angegeben, kann ein sogenannter Lectotypus geschaffen werden. Dieser ist ein aus dem Originalmaterial ausgewähltes Exemplar, das als nomenklatorischer Typus gilt, wenn ein Holotypus nicht veröffentlicht wurde oder dieser nicht auffindbar ist.

Demnach sind: die Gattung die Art eine bestimmte Art (Leitart oder Grundform) ein bestimmtes Individuum, ggf. ein in Sammlungen konserviertes Exemplar. Man muss sich vergegenwärtigen, dass man in der Natur doch nur Individuen, also einzelne Pflanzen antrifft und nicht taxonomische Einheiten wie Arten, Gattungen, Familien usw.
Beim Vergleich der Merkmale der Individuen fällt auf, daß mehr oder weniger gemeinsame Merkmale neben individuellen Besonderheiten charakteristisch sind.Man kann sagen, daß Individuen mit gleichen Hauptmerkmalen eine Art oder Species bilden. Die Art als die taxonomische Grundeinheit, die man noch gliedern kann in Unterarten, Varietäten und Formen, ist nun der Ausgangspunkt für die höheren Taxa, bei denen die Zahl der gemeinsamen Merkmale abnimmt. Je nach der Gliederung des entsprechenden Taxons kann es z.B. innerhalb der Familie Unterfamilien, innerhalb der Ordnung Unterordnungen und in der Klasse Unterklassen geben. Auf der Grundlage dieser Taxa werden die Pflanzen im System gruppiert. Die Problematik in der Taxonomie liegt jedoch darin, daß die phylogenetischen Beziehungen der Pflanzen z.T. noch nicht mit Sicherheit geklärt sind und daß es demzufolge unterschiedliche, mehr oder weniger begründete Auffassungen der systematischen Einordnung gibt. Daneben existieren über den Aufbau des Systems auch subjektive Ansichten. Nicht in jedem System treffen wir daher alle angeführten Kategorien an, da schließlich auch praktische (methodisch-didaktische) Gesichtspunkte beachtet werden (insbesondere in der Schulbotanik). Die Einteilung in Reiche entspricht z.B. nicht in jeder Weise dem Internationalen Code, da es international auch üblich ist, vom Pflanzenreich insgesamt als regnum vegetabile (od. regnum plantarum) gegenüber dem Tierreich als regnum animale zu sprechen. Um hier auf einen Nenner zu gelangen, müßten zweckmäßigerweise die "Pflanzenreiche" mit dem Suffix -bionta in Stämme (lat. Einzahl = phylum) umgetauft und somit die Begriffe Reich, Stamm und Abteilung differenziert zur Anwendung gelangen...

Quelle:
PROFESSOR DR. RUDOLF SCHUBERT UND DR.GÜNTHER WAGNER
"Pflanzennamen und botanische Fachwörter"
Botanisches Lexikon mit einer
"Einführung in die Terminologie und Nomenklatur"
einem Verzeichnis der "Autorennamen"
und einem Überblick über das
"System der Pflanzen"
NEUMANN VERLAG
7. Auflage 1979, 35. bis 41. Tausend
Alle Rechte vorbehalten
© NeumannVerlag Leipzig-Radebeul, 1975
VLN 151-310/52/79 o LSV 1359
Printed in the German Democratic Republic
Gesamtherstellung: GraphischerGroßbetrieb INTERDRUCK, Leipzig-III/18/97
Bestell-Nr. 798 787 7
DDR 12,80 M







Rangstufen im Pflanzensystem und ihre Benennung

Nach der abgestuften Ähnlichkeit ihrer Merkmale werden die Pflanzen zu systematischen Einheiten (Sippen) verschiedener Rangstufen mit definierter Begrenzung (Taxa, Einzahl Taxon) zusammengefaßt. Diese bilden ein hierarchisch aufgebautes System, das soweit möglich die Verwandtschaft widerspiegeln soll, die durch die gemeinsame Evolution gegeben ist (Natürliches System). Doch ist diese Verwandtschaft häufig ungeklärt, was zur Folge hat, daß über die Umgrenzung, Einstufung und Einordnung (die Taxonomie) vieler Taxa unterschiedliche Meinungen bestehen.
Grundlegende Einheit der Systematik ist die Art. Man definiert sie gewöhnlich als eine Gruppe von Individuen (Population), die sich von entsprechenden anderen Gruppen in wesentlichen, erblich konstanten Merkmalen unterscheiden und diese Unterschiede auch auf Dauer beibehalten, da sie nur untereinander unbegrenzt fortpflanzungsfähig sind.
Gruppen von Arten, die sich durch bestimmte gemeinsame Merkmale von anderen Gruppen deutlich abheben, werden zu Gattungen zusammengefasst. Monotypisch sind Gattungen, die nur eine einzige isolierte Art umfassen. Andererseits können Gattungen so vielgestaltig sein, daß man sie noch in Untereinheiten (Untergattungen, Sektionen) gliedert."


Quelle:

"Gehölzflora - Ein Buch zum Bestimmen der in Mitteleuropa
wildwachsenden und angepflanzten Bäume und Sträucher"
Jost Fitschen
9. überarbeitete Auflage mit Früchteschlüssel
bearbeitet von Franz H. Meyer ... -Heidelberg
Wiesbaden: Quelle und Meyer 1990
(Quelle und Meyer Bestimmungsbücher)
ISBN 3-494-01195-8
NE: Meyer, Franz H. (Bearb.)