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Zeittafel zum Rosengarten
1935
"Der Rat der Stadt Dresden plant die Schaffung eines größeren Rosariums. Über die Platzfrage ist noch nicht endgültig entschieden. Es stehen zwei Projekte mit ungefähr 15000 bis 20000 qm zur Verfügung."
Rosenjahrbuch 1935
des "Verein Deutscher Rosenfreunde" Seite 21
1935/36
entsteht der Rosengarten am ,,Königsufer"
die Planung erfolgt durch den Stadtgartendirektor Balke und soll das Gegenstück zur architekturbetonten Altstädter Elbseite werden. Dabei kommt es zu einer erheblichen Verbesserung des Wohnumfelds, da Schulsportplätze, Gardinenwäscherei und Kohlenlager weichen müssen.
Mit der Gestaltung des Rosengartens soll dieser wertvolle Stadtraum vor Bauspekulationen geschützt werden.
historische Pressemitteilung
Juni 1935
Eröffnung eines ersten Teilabschnittes des Rosengartens, dem heutigen Senkgarten, mit ca. 6000 Rosen als Lehr- und Schaugarten
historische Pressemitteilung
24. April bis 11. Oktober 1936
Im Zentrum Dresdens findet zu diesem Zeitpunkt die
1. Reichsgartenschau des deutschen Gartenbaues
statt. Während dieser Ausstellung zeigen vor allem die Pflanzenzüchter, Gartenbaubetriebe, Gärtner und nicht zuletzt die Gartengestalter eine noch im nachhinein vielgelobte Probe ihres beruflichen und handwerklichen Könnens.
Viele der verwendeten Materialien,Pflanzen, Kunst- und Ausrüstungsgegenstände, werden nach dem Ausstellungsende in den Grünflächen der Stadt Dresden weiterverwendet.
Auch im Rosengarten lassen sich einige "Rückbauten" aus dieser Reichsgartenschau noch heute nachweisen.
1. Reichsgartenschau 1936 in Dresden
März 1940
Am 14. März des Jahre 1940 werden durch Hermann Göring alle deutschen Männer und Frauen zu einer freiwilligen Edelmetallspende von kriegswichtigen Rohstoffen aufgefordert.
Dabei sollen vor allem Kupfer, Bronze, Messing, aber auch Zinn, Blei und Nickel als Zeichen einer "nationalsozialistischen Opferbereitschaft" gesammelt werden, um mit dieser sogenannten Metallreserve Hitler zum 20. April dieses Jahres ein eindrucksvolles Geburtstagsgeschenk der "dankbaren deutschen Nation" darbieten zu können.
So wie im gesamten deutschen Reich werden auch in Dresden die Bürger aufgefordert, Edelmetalle in jeglicher Form der deutschen Kriegswirtschaft zuzuführen.
In Leipzig wird das auf dem Brunnen vor dem AOK-Gebäude stehende Original der Plastik "Genesung" (Prof. Felix Pfeifer) mit dem Gedanken zum Einschmelzen freigegeben, daß in Dresden noch ein zweiter Abguß dieser Figur vorhanden ist.
Unter diesem Aspekt, liese sich auch der Verlust der Bronzeplastiken "Stier" (E.M.Geyger) sowie "Mädchen mit Gazelle" (Wrba) plausibel erklären.
Edelmetallspende 1940
1945
Es kommt zu starken Beschädigung während des
2. Weltkrieges mit großen Verlusten an der künstlerischen Ausstattung.
Während der Bombardierung des Dresdner Stadtzentrums im Februar 1945 werden auch Teile des Rosengartens von Fliegerbomben getroffen.
Die Schäden im Garten werden in den ersten Nachkriegsjahren noch, durch eine auch aus heutiger Sicht verständliche Nutzung der Flächen, zum Gemüseanbau verstärkt.
Dieses Bild wurde dem Internetangebot "spiegel-online" entnommen und kann nur privat unter Angabe der Quelle genutzt werden.
© http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,grossbild-434426-340800,00.html "Die Kurfürstenstraße 1945" © Foto: Heinz Kröbel
Diese Aufnahme zeigt die zerstörte Kurfürstenstraße - heutige Hoyerswerdaer Straße mit einem Blick von der Kreuzung Tieckstraße / Kurfürstenstraße in Richtung Bautzner Straße.
© "Verbrannt bis zur Unkenntlichkeit - Die Zerstörung Dresdens 1945"
DZA VERLAG für Kultur und Wissenschaft 1994
ISBN 3-9804226-0-7
Auf diesem Luftbildausschnitt sehen Sie Teile der Dresdner Neustadt mit dem Neustädter Elbufer: Die rote Markierung begrenzt den Bereich des Dresdner Rosengartens im Bild.
Der darüber liegende rote Punkt zeigt in etwa den Ausgangspunkt des zweiten Fotos an.
Deutlich zu sehen sind die beiden noch intakten Brücken (die Carola- und die Albertbrücke).
Die vielen hellen Flächen sind Straßenzüge, die komplett zerstört wurden.
Diese Aufnahmen wurden am 18. April 1945 durch amerikanische Millitärflieger gemacht, um die erreichte Zerstörung nach den Bombenangriffen vom 13. Februar zu dokumentieren und auszuwerten.
1957
Abschluß des Wiederaufbaus des Neustädter Elbufers anlässlich des in Dresden stattfindenden Jugendfestes
Juni 1976
16. Arbeiterfestspiele der DDR in Dresden und Görlitz
Im Dresdner Rosengarten kommt es aus diesem Anlass, vor allem im Vorderteil und dem Senkgarten, zu einer Neugestaltung im Stil der 1970er Jahre und damit zu massiven Überformungen der originalen Gartengestaltung.
Arbeiterfestspiele
1979
im Buch "Parkwanderungen im Dresdner Elbetal" wird der Rosengarten mit Text und Bild vorgestellt
1986
Im Rosengarten kommt es zu größeren Nach- und Ersatzpflanzungen von Teehybriden, Floribunda- und Polyantharosen, die aber weiterhin den gestalterischen Gedanken der Umgestaltung von 1976 vermitteln.
1989
Zwei sehr große Robinien, die wahrscheinlich als Originalpflanzung angesehen werden müssen und maßgeblich das Gesamtbild des Mittelteils prägen, sterben ab. Sie müssen gefällt werden.
Auf eine Neupflanzung wird verzichtet um die Strauchrosenquartiere an dieser wichtigen Stelle des Rosengartens, wieder aufbauen zu können.
1990
Die DDR gibt es nicht mehr und eine Währungsreform hat stattgefunden.
Eine stark verbesserte technische Ausstattung macht es den Mitarbeitern des Rosengartens leichter die hohen Pflegeansprüche dieses Sondergartens umzusetzen.
Das Haus "Kordes" spendet mehrere tausend Rosen für Städte in den fünf neuen Bundesländern. Im Dresdner Rosengarten werden diese Rosen zu einer flächigen Pflanzung im Vorderteil verwendet.
1991
Es treten in diesem Winter starke Wildverbiss-Schäden an fast allen Rosen im Dresdner Rosengarten durch Wild-Kaninchen auf.
Erst eine gezielte Bejagung kann dieses Problem auch in Umfeld lösen
1992
Es gibt erste Überlegungen um einem Neubau der bis dato maroden und zu niedrig dimensionierten Gartenbewässerung. Der Voderteil des Rosengartens ist nur mit Hilfe von mehr als 100 m Schlauch zu wässern.
1993
Der 4. Oberschule auf der Löwenstraße wird der Name
"Schule am Rosengarten" am 21.06. feierlich im Senkgarten verliehen.
Das Teefachgeschäft "Tee am Altmarkt" sammelt Rosenblüten vor Ort und läßt den bezaubernden Tee "Dresdner Rosengarten" entstehen.
der Tee "Dresdner Rosengarten"
1994
Auf dem kompletten Crataegusweg werden neue Bänke aufgestellt. Mit Rücksicht auf die Fernwirkung zum gegenüberliegenden Elbufer wird auf die im Rosengarten verwendete weiße Farbe verzichtet und statt dessen ein dunkles Braun gewählt. Während diese Bänke vom Großteil der Besucher dankend angenommen werden, kommt es in der nächsten Zeit (vor allem Nachts) verstärkt zu Vandalismus jeglicher Art.
1995
Nach einem erfolgreichen Probelauf der neuen Wasserversorgung für den Rosengarten, konnte der Brunnen im Senkgarten wieder in Betrieb genommen werden.
Ab jetzt erfolgt die Bereitstellung des Gießwassers für den Rosengarten aus einem Tiefbrunnen auf den Elbwiesen.
Dieser wird für die Trinkwasserversorgung der Stadt Dresden nicht mehr benötigt und liefert somit ausreichende Mengen an Uferfiltrat.
1996
In diesem Jahr erfolgt der Rückbau der beiden Sandkästen in den Rondells in der Nähe der Schutzhütte im Mittelteil. Anstatt der originalen Wesersandsteinplatten, werden (aus finanziellen Gründen) die Bodenflächen der Rondells mit porphyrhaltigem Wegebaukies wieder hergestellt.
Von einem gut erhaltenem Bronzelöwen (geborgen vom ehemaligen Standort "Pionierdenkmal" im Gondelhafen an der Brühlschen Terrasse), wird die Kontur im Maßstab 1:1 auf Papier gezeichnet. Mit dieser Schablone soll herausgefunden werden, ob mit dieser historischen Plastik eine Wiederbesetzung des Standortes der Stierplastik von E.M. Geyger im Trennungstück möglich ist. Es zeigt sich, das auch in diesem Falle der verlustig gegangene "Stier" von E.M. Geyger, nicht ersetzt werden kann.
E.M.Geyger
1997
Im Dresdner Amtsblatt sowie in einigen anderen Dresdner Zeitungen erscheint der Aufruf des Dresdner Grünflächenamtes, mit der Bitte um Bereitstellung von Bildmaterial für die geplante Rekonstruktion des Dresdner Rosengartens.
Es stellen mehr als 60 Bürger Material wie Dias, Filme und alte Postkarten zur Verfügung.
historische Ansichten
1998
Die Frau des ehemaligen (bis 1945) Dresdner Stadtgartendirektors Balke, besucht den Dresdner Rosengarten und wird dabei unter anderem vom Amtsleiter des Grünflächenamtes begleitet.
Aus Anlass des "Tages des offenen Denkmals" gibt es im Rosengarten Führungen und Dia-Vorträge.
Am 16. Juni findet im Kulturrathaus die Jury-Sitzung der Dresdner Kunstkommision statt. Hier wird der Gewinner des künstlerischen Wettbewerbes für die Neugestaltung des Sockels im Trennungsteil ermittelt. Den Wettbewerb gewinnt der Dresdner Künstler Steffen Bachmann mit seiner Plastik "ani-mal".
Steffen Bachmann
1999
Am 21. April wird die Bronzeplastik "ani-mal" feierlich aufgestellt und der Öffentlichkeit übergeben.
In Vorbereitung der Rekonstruktion des Vorderteils werden die ersten Zustandsüberlagerungen vor Ort abgesteckt und dokumentiert.
Vor der Wiederaufstellung der beiden Bärenplastiken von Rudolf Löhner werden Sicherheitskopien angefertigt. Beide Plastiken konnten anhand der historischen Fotos erkannt und im Dresdner Zoo wiedergefunden werden. Dort hatten sie nach dem Ende des Krieges einen neuen Platz gefunden.
Hier flankierten sie bis zum Abriss des Musikpavillons den Treppenaufgang der großen Freitreppe zur Bühne. An dessen Stelle befindet sich heute das Elefantenhaus.
Rudolf Löhner
2000
Instandsetzung der Rondellmauern im Mittelteil und Aufstellung der beiden Bärenplastiken.
Rekonstruktion des Rosengarten-Vorderteils und weitestgehende Rückführung auf den Originalzustand aus der Enstehungszeit.
Gemeinsame Pflanzaktion zwischen Grünflächenamt und den Mitarbeitern der OBI-Heimwerkermärkte, als einem der Hauptsponsoren.
2001
Beginn der Instandsetzung der Wesersandsteinplatten-Wege im Mittelteil des Rosengartens.
Aus Anlass des "Dresdner Brunnentages" wird die Wasserversorgung des Rosengartens einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Rekonstruktionsarbeiten im Dresdner Rosengarten sind ein Hauptthema auf dem diesjährigen "Rosentag" in Pillnitz.
2002
Der Rittersporngarten wird bis April baulich wieder hergestellt.
Im Mai wurde die private Internetpräsentation
www.rosengarten-dresden.de von den Freunden des Dresdner Rosengartens gestartet. Mit unserer Internetpräsentation möchten wir Ihnen ab dem jetzigen Zeitpunkt, auch in dieser neuen Form, das Anliegen und die Spezifika des Dresdner Rosengartens noch ein Stück näher bringen.
Im Juli gibt es große Zerstörungen durch ein starkes Unwetter mit Orkanartigen Windböen.
Im August setzt die Jahrhundertflut der Elbe fast den gesamten Rosengarten unter Wasser.
Bedingt durch die lange Bodenfeuchtigkeit und den ausgesprochen warmen und sonnigen Herbst, kommen die Rosen nicht rechtzeitig in die Winterruhe. Nach den Zerstörungen durch das Hochwasser ist dadurch nun auch noch mit großen Ausfällen im Bereich der Rosen zu rechnen.
2003
Im Juni macht sich aufgrund der geringen Niederschläge seit April/Mai, eine kontinuierliche und vor allem tiefgründige Bewässerung notwendig, um die hohen Verdunstungsmengen bis weit in die tieferen Bodenschichten zu ersetzen.
Der im Vorjahr neu erstandene Rittersporngarten blüht als blaues Band und zeigt auch damit die Richtigkeit seiner Wiederherstellung mit originalen Foerster-Sorten.
Dank der intensiven Bemühungen der Baumschule Schwartz in Löbau, konnten im Oktober für die Sorten 'Soliman','Florett' und 'Journal' erste Pflanzen geliefert werden.
Seit einiger Zeit ist der Gesamteindruck des gesamten Rosengartens nachhaltig durch einen immer wieder zu hinterfragenden und zu kritisierenden Monumentalaufbau, für die vor einer neuen Flut zu schützende Technik des "Kaffee Rosengarten", massiv und irreparabel gestört!
Im Dezember erfolgt die Pflanzung des letzten der geplanten 72 Jungbäume der Sorte Crataegus laevigatus 'Paul's scarlet'. Damit ist es endlich gelungen, den Crataegusweg in seiner Gesamtheit als einheitliche Allee, wieder herzustellen.
2004
Führungen für die Teilnehmern des im Juni in Dresden gemeinsam stattfindenden Bundeskongress von GALK, DGGL, BDLA, BGL und FLL .
Bereitstellung von DDR - Schnittrosen für die Blumen und Gartenschau 2004 am 19./20. Juni im Kloster Altzella in Nossen. Unter dem Thema "Liebe, Lust und Leid - 200 Jahre blumige Geschichten" gab es Blumenkunst im dortigen Konversenhaus.
Führung für die Delitzscher Rosenfreunde im Juli
Für viel Aufsehen sorgte die am 27. September 2004 begonnene Flutschadenbeseitigung im Dresdner Rosengarten. Bereits im Vorfeld erschienen in den verschiedensten Tageszeitungen Artikel über die Verwendung der Fluthilfegelder in Dresden. Und mit seiner "morgendlichen Post" erhielt dabei so mancher Dresdner einen von jeglichem Sach- und Fachverstand ungetrübten Kommentar zum Thema Wiederaufbau im Rosengarten.
Am 2. Oktober 2004 gibt es eine gemeinsame Baumpflanzung mit dem Grünflächenamt und der Familie Stahrenberg für ihr Kind Jannis Romin Stahrenberg.
2005
Alle Jahre wieder... durch eine illegale und durch das Grünflächen- bzw. Liegenschaftsamt nicht genehmigte Bestuhlung der gartenseitigen Freifläche um den Brunnen und vor der Terrasse des "Kaffee Rosengarten", ist es nur den eingeweihten Besuchern möglich, in den Bereich des Senkgartens zu kommen.
Die mit der Flutschadenbeseitigung beauftragte Firma verläßt trotz einiger noch zu erledigenden Arbeiten, Ende April endlich das Baufeld. Damit können endlich die direkten Pflegearbeiten wieder einsetzen.
Wie bereits im Vorjahr, so bringen auch in diesem Jahr, tausende Studentenblumen ab Mitte Mai Farbe auf die Beete, die erst im Herbst mit Rosen bepflanzt werden können.
Im Juni fand in Dresden der Rosenkongress des "Vereins Deutscher Rosenfreunde e.V." statt. Vom 23. - 26. Juni trafen sich viele Rosenfreunde, um die Arbeit des Vereins für das nächste Jahr zu koordinieren.
Für die Abschlußveranstaltung dieses Kongresses wurde der Dresdner Rosengarten ausgewählt. Der "VDR" würdigte mit einer Rosentaufe die kontinuierlichen Leistungen der letzten Jahre.
Im Oktober beginnen nun endlich die Arbeiten der Flutschadenbeseitigung im Senkgarten.
Beim Aufnehmen und Ausrichten der großen Freitreppe wird eine darunterliegende Treppe aus Sandsteingrundstücken entdeckt.
Im November wird die Brunnenschale umgesetzt um die seit der Flut von 2002 verstopften und nicht mehr funktionierenden Wasserleitungen zu ersetzen. Um eine Flutung des Senkgartens schon bei geringeren Hochwasserständen zu vermeiden, werden Rückstauklappen in die Leitungen der Brunnenentwässerung eingebaut.
Mitte November werden die ersten 400 von demnächst 600 Rosenhochstämmen gepflanzt.
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