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Topographie - Die Klimazonen in Europa


Karte der Klimazonen

Klimazonen in Europa - nach mögl. winterlichen Mindesttemperaturen

Während der Suche nach einer praktikablen Erklärung bzw. Darstellung von Klimazonen, fanden wir die unterschiedlichsten Angaben und Erklärungen zu dieser Thematik. Für die Darstellung in der Rosenenzyklopädie haben wir uns entschieden, weil sie dem Rosenfreund eine der handhabbarsten und ohne ausgeprägte Spezialkenntnisse nachvollziebare Erklärung liefert.
Die Angabe Klimazone 6 für den Rosengarten Dresden, bezieht sich auf die Angaben der Rosenenzyklopädie.
Der nachfolgende Text ist der Randtext zur Karte der Klimazonen in Europa.


Klimazonen in Europa

Auf dieser Karte wurde Europa in Zonen eingeteilt, die die möglichen winterlichen Mindesttemperaturen eines Gebietes wiedergeben. Diese Temperaturen bestimmen das Überleben von Wild- und Kulturpflanzen entscheidend. Die Skala reicht von Zone l mit subarktischem Klima bis Zone 12, den äquatornahen tropischen Gegenden. Mitteleuropa liegt in den Zonen 6 und 7, mit Ausnahme der alpinen Regionen (Zone 5). Diese Klimazonen wurden ursprünglich vom US-amerikanischen Landwirtschaftsministerium in Fahrenheitgraden entwickelt, wodurch sich ab- und aufgerundete Celsiusgrade ergeben.
Bei jeder Sortenbeschreibung des Haupttextes (in der "Rosenenzyklopädie") sind die jeweiligen Zonen angegeben, so dass auf zumutbare Mindest- wie Höchsttemperaturen geschlossen werden kann. Bei der Übertragung in die Praxis ist jedoch zu bedenken, dass nicht nur die absolute Minimumtemperatur, sondern zugleich auch die Einwirkungsdauer tiefer bzw. hoher Temperaturen, die An- oder Abwesenheit einer schützenden Schneedecke, die Stärke und der Feuchtigkeitsgehalt des Windes sowie der Einfluss der Sonnenstrahlungsintensität während des Frostes, die Bodenart und -Feuchtigkeit, die Dauerfrosttiefe und viele andere Stressfaktoren das Überleben wie Gedeihen von Rosen beeinflussen. Darüber hinaus können auch deren Wechselwirkungen untereinander, z. B. Lufttemperatur und Strahlungswärme im Pflanzengewebe, entscheidend sein. Aus alledem wird deutlich, dass die Zoneneinteilung nur einen vagen, eher theoretischen Anhaltspunkt bieten kann. Deswegen wird für die Praxis in Mitteleuropa empfohlen:
Rosen der Zone 3 können überall, auch in rauen Lagen der Mittelgebirge und der besiedelten Alpengebiete, noch weitgehend ohne Winterschutz gepflanzt werden. Rosen der Zone 4 sind dort besser im Spätherbst anzuhäufeln. Rosen der Zone 5 brauchen nur in den milden gebieten West- und Süddeutschlands nicht geschützt zu werden, und Rosen der Zone 6 sind auch dort sogar an günstigen Standorten nur mit Winterschutz zu empfehlen. Rosen der Zone 7 und mehr gehören ins Gewächshaus. In weniger milden Gebieten ist dies auch für niedrigere Zonenklassen empfohlen. Bei Kletter- und Strauchrosen ist zu bedenken, dass ein Winterschutz für deren blühende Zweige nie so effektiv sein kann wie das Anhäufeln bei Beetrosen, die trotz starken Rückschnittes zur Blüte kommen.


Quelle:
"Rosenenzyklopädie"
Originaltitel: "Botanica´s Roses. The Encyclopedia of Roses"
© 1999 für die deutsche überarbeitete Auflage
Köneman Verlagsgesellschaft mbH
Boner Str. 126
D - 50968 KÖLN

ISBN: 3-8290-1954-8



Was versteht man unter 'Klima'?

.. das geographische Klima [ist] die für einen Ort, eine Landschaft oder einen größeren Raum typische Zusammenfassung der erdnahen und die Erdoberfläche beeinflussenden atmosphärischen Zustände und Witterungsvorgänge während eines längeren Zeitraums in charakteristischer Verteilung der häufigsten, mittleren und extremen Werte."

(Definition nach Blüthgen 1964):

Orte ähnlichen Klimas können zu Klimazonen zusammen gefaßt werden.

Bei einer großräumigen Zonierung der Erde zur Beschreibung verschiedener Vegetationsformen ist das Klima der Faktor, der am deutlichsten die Zusammensetzung der natürlichen Vegetation beeinflußt. Bodeneingenschaften beeinflussen zwar ebenfalls die Vegetation, sie sind aber selber stark vom Klima beeinflußt. Die wesentlichen Klimafaktoren sind die Temperatur und die Niederschläge.

Bei der Temperatur sind wesentliche Kardinalpunkte:

- Die Frostgrenze: Temperaturen unter dem Gefrierpunkt stellen wegen der Eisbildung eine erhebliche Belastung für Pflanzen dar, die nur mit einer gewissen Spezialisierung ertragen werden kann; für gewisse tropische Arten stellen schon Temperaturen noch leicht über dem Gefrierpunkt (ca 5°C) eine (Verbreitungs- bzw. Überlebens-)Grenze dar.
- Das Tagesmittel von 10°C, das im Prinzip die Vegetationszeit vom Winter abgrenzt. Die Länge der Vegetationszeit ist wichtig für die Abgrenzung zwischen borealer und polarer Zone.
Die Niederschläge sind nicht so sehr in ihrer absoluten Höhe, sondern in ihrer Relation zur Temperatur und in ihrer jährlichen Verteilung relevant.
Das Klima wird durch die geographische Breite, die Verteilung von Land und Wasser und die Höhenlage bestimmt. Wegen dieser Kardinalpunkte ist die hier benutzte globale Zonierung letztlich eine Vegetationszonierung. Als Gliederungskriterium werden aber Klimafaktoren verwendet, da "sie leichter und objektiver zu erfassen sind als Vegetationsparameter (man denke nur an die unterschiedlichen Definitionen der Einheit Wald)" und da "sie recht unabhängig von der aktuellen Nutzung sind."
Alle gängigen Vegetationszonierungen basieren deswegen auf klimatischen Faktoren. Unterschiede ergeben sich dennoch in Bezug auf Terminologie und Grenzziehung zwischen den Zonen (vgl. weiter unten!).

Probleme jeder Kategorisierung:

- Die Zonen bilden sich entlang von Gradienten aus, die nur in seltenen Fällen scharfe Übergänge bilden; somit sind die linienhaften Zonengrenzen recht willkürlich und die Zoneneingenschaften treffen genau genommen nur auf einen mittleren, "idealen" Bereich zu.
- Vor allem die Böden, aber auch die Vegetation spiegeln nicht immer die aktuelle zonale Situation wieder, sondern auch in starkem Masee die Historie frühere Klimabedingungen. Kennt und beachtet man jedoch diese Einschränkungen, so ist eine Klassifikation durchaus sinnvoll, da sie eine kleinmassstäbige Gliederung der Erde und somit eine generalisierte Übersicht erlaubt.
- Die kleinräumige Vielfalt wird unterschlagen.
- Die global gesehen scheinbar zufällige Verteilung wesentlicher Faktoren lassen die Zonen ungleichmäßig erscheinen.

Quelle:
www.tu-berlin.de