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Wetterkarte
Bestimmende Umweltfaktoren für Dresden und den Rosengarten - Klima



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Klimazonen



Klimatische Besonderheiten

Das Klima Dresdens ordnet sich, der Lage der Stadt entsprechend, in die bereits schwach kontinental getönten Klimabezirke des Hügellandes ein, wird aber durch die Besonderheiten der Reliefgestaltung nach der kontinentalen Seite hin abgewandelt. Die Temperaturen liegen infolge der Beckenlage etwas höher als in der Umgebung. Diese allgemeine Klimalage kann durch die langjährigen Mittel der Klimaelemente der Stationen Dresden-Neustadt bzw. Dresden-Strehlen und Wahnsdorf bzw. Dresden-Klotzsche beschrieben werden . Im einzelnen sind als Effekte der Reliefgestaltung einige lokale Unterschiede innerhalb des Talraumes und Abweichungen von den Mittelwerten des Großklimas bemerkenswert.

Erstens machen sich die Höhenunterschiede recht deutlich geltend. Für die nordöstlichen Teile, die über 200 m aufragen, sind die Werte von Dresden- Klotzsche oder Wahnsdorf besser kennzeichnend als die von Dresden-Neustadt/Strehlen, obwohl die genannten Stationen gegenüber dem bewaldeten Teil der Dresdner Heide stärker windexponiert und anfälliger für die Ausstrahlung sind. Die Wirkung des Höhenunterschieds wird noch dadurch verstärkt, dass der geschlossen überbaute Stadtraum im Talbecken ein sogenanntes Stadtklima besitzt, das heißt eine positive Temperaturabweichung, die auch in der Talaue erst an der Grenze geschlossener Bebauung auf normale Werte zurückgeht. Vor allem im Winter bei Temperaturen um 0°C ergeben sich schon zwischen dem Hauptbahnhof und dem nur 60 m höher gelegenen Dresden-Plauen markante Unterschiede, da die Stadt selbst unten oft noch schneefrei ist, wenn in den höheren Lagen bereits eine feste Schneedecke liegt. Das macht sich für den
Kraftfahrer besonders nachteilig an dem Anstieg der Autobahn in Richtung Wilsdruff bemerkbar; denn sehr oft wird der Straßenzustand außerhalb Dresdens von der Stadt aus falsch eingeschätzt.

Zweitens führt selbstverständlich die Exposition an den südgerichteten Hängen der Nordseite zu besonders günstigen Einstrahlungsverhältnissen. Das zeichnet sich am deutlichsten in der Eignung für den Weinbau und anspruchsvolle Obstarten ab.

Drittens bildet sich die Konfiguration der Elbtalweitung in der Häufigkeit der Windrichtungen auffällig ab. Die langgestreckte Talweitung lenkt die Winde in der Richtung der Talachse ab, so daß ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Winde aus WNW und OSO zu verzeichnen ist. Zusätzlich sorgt die offene Gasse der Elbe für Durchlüftung in dieser Richtung. Der steile Nordhang schützt das Stadtgebiet vor den Nordwinden. Da die West- und Nordwestwinde meist mit einer größeren Turbulenz verbunden sind, auch höhere Windstärken häufiger auftreten, machen sich diese Winde weniger unangenehm bemerkbar als die Südostwinde, die im Sommer durch trockene und staubreiche Luft bei hohen Temperaturen lästig wirken.
Erwähnt werden müssen auch die reliefgebundenen Hangwinde, die sowohl am Nordhang wie am Südhang des Talkessels entlangstreichen und hier oft eine Luftbewegung bringen, wenn in der Innenstadt Windstille herrscht ....

Eine für Dresden erwähnenswerte Erscheinung ist das Auftreten von Föhn. Bei südlichen Winden übersteigen die Luftmassen das Erzgebirge, und bei ihrem Abstieg kommt es zur typischen Föhnerwärmung, so daß besonders die Elbtalweitung von Dresden durch Auflösung der Wolkendecke eine Föhnlücke und zusätzliche Erwärmung genießen kann, die vor allem im Winter die Ursache positiver Temperaturanomalien ist.
Bezüglich der Niederschläge geben die Mittelwerte der Meßstationen nur ein unvollkommenes Bild, denn innerhalb des Stadtgebietes treten vor allem bei sommerlichen Schauerwetterlagen ganz erhebliche Unterschiede der Niederschlagsmengen auf. Bei Gewitterlagen werden oft nur die Nord- oder die Südseite der Talweitung betroffen.


Quelle:

"Dresden"

Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme

von Alfred Hahn und Ernst Neef

Erschienen, im Akademie-Verlag, DDR - 1086 Berlin, Leipziger Straße 3 -4
© Akademie-Verlag Berlin 1984
Lizenznummer: 202 o 100/151/84
Printed in the German Democratic Republic
Gesamtherstellung: VEB Druckhaus ,,Maxim Gorki", DDR-74110 Altenburg
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