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"Lesendes Mädchen"

Pierre-Auguste Renoir:

1874–1876, Öl auf Leinwand, 46,5 × 38,5 cm
Paris, Musée d'Orsay
Land: Frankreich
Epoche: Impressionismus


[Bilddatenbank: Renoir, Pierre-Auguste. The Yorck Project: 40.000 Meisterwerke. Teil 1: Malerei, S. 17237 (c) 2007 The Yorck Project]





Auslese




Die an dieser Stelle vorgestellten Texte und Textauszüge, haben uns beim Lesen besonders gefallen und sind unserer Meinung nach so gut, das man sie (unter Angabe der Quelle) weiter empfehlen sollte.
Mit der Überschrift als Navigationselement, gelangen Sie problemlos zum in der Vorschau dargestellten Inhalt.







"Lexikon der populären Irrtümer"
(Walter Krämer / Götz Trenkler)

"Den Arbeitgeberbeitrag zahlt der Arbeitgeber (s.a. »Selbstbeteiligung«) Keinen Pfennig des Arbeitgeberbeitrags zahlt der Arbeitgeber."




"Ich bin der Zorn"
(Ethan Cross)

"Ihre gesamte Geschichte wird jeder zukünftigen Generation von Ihnen selbst erzählt.
Sorgen Sie dafür, dass es eine gute Geschichte ist."




"Der Prozeß"
(Franz Kafka)

"Nein", sagte der Geistliche, "man muß nicht alles für wahr halten, man muß es nur für notwendig halten."
"Trübselige Meinung", sagte K. "Die Lüge wird zur Weltordnung gemacht."




"Der junge König"
(Oskar Wilde)

Und der junge König riß einen Zweig von einem wilden Rosenbusch ab, der sich am Balkon hochrankte, und bog einen Reif daraus und setzte ihn sich aufs Haupt.
"Das soll meine Krone sein", antwortete er. Und in dieser Kleidung trat er aus seinem Gemach in
die große Halle, wo die Edelleute auf ihn warteten.




"Der schwarze Obelisk"
(Erich Maria Remarque)

Und je schrecklicher es war, um so abenteuerlicher wird es in der Erinnerung.
Wirklich über den Krieg könnten nur die Toten urteilen; sie allein haben ihn ganz erlebt."
Er sieht mich an. "Erlebt?" sage ich, "erstorben."




"Wehe großer Wind"
(Hans Eckart Wenzel)

Woody Guthrie hat sich den von den Trendsettern konzipierten Vereinfachungen versperrt. Seine Poesie lebt von den Früchten der harten Realität. Keine ästhetische Schule, kein modisches Label hat so viel Einfluß auf Melodie, Sound und Sprechduktus wie die unaushaltbare Welt...




"Die blaue Chrysantheme"
(Karel Capek)

Ich kroch in jedes kleinste Anwesen, mußte mir allerhand Grobheiten sagen lassen, denn die Leute nahmen an; ich sei entweder ein Verrückter, ein Spitzel oder einer von der Behörde.




"Hundehalter"
Lexikon der Gemeinheiten

Asoziale Hundehalter/innen, die ihre Tiere überall hinkauern lassen und den Dreck nicht beseitigen, haben seither keine ruhige Minute mehr. Gleichzeitig treten die Anti-Hundekot-Aktionistinn/en engagiert für die Hunde ein: "Sie haben keine Schuld. Wir mögen Hunde. Aber wer einen Hund hält, soll auch den Dreck entsorgen ..."




"Chlochemerle"
(Gabriele Chevallier)

Die Schweiz sagte: "Als neutrales Land, das dazu berufen ist, sich niemals zu schlagen, können wir soviel rüsten, wie wir wollen, das hat keinerlei Bedeutung. (Übrigens - aber auch das wurde wieder nur in den Kulissen der Konferenz geflüstert - wenn die Abrüstung durchgeführt wäre, so gäbe es keine Abrüstungskonferenz mehr, was wiederum unserem Aktionsausschuß nicht recht wäre. Außerdem hätten Sie, meine Herren, keine Gelegenheit mehr, auf Kosten Ihrer Steuerzahler in die Schweiz zu fahren.)" ...




"Die Maske des Roten Todes"
(Edgar Allen Poe)

In den Zeiten von Epidemien und vielleicht auch Pandemien bekommt diese düstere Erzählung Poes eine neue ungeahnte Bedeutung, zumal Edgar Allen Poes Geschichten zumeist als Gleichnisse zu lesen sind.
Es wird zu erkunden sein, ob es reicht, Tore und Schlösser unserer Festung zuzuschmieden ...




"Der vergiftete Garten"
(Fjodor Sologub)

Du wirst sehen, in diesem Garten gibt es nicht die Blumen, die hier jedermann bekannt sind. Die Blumen, die dort wachsen, kennt niemand bei uns in der Stadt. Bedenke es gut, denn das kommt nicht von ungefähr. Der Teufel ist heimtückisch - ist dies nicht sein Werk, um die Menschen zu verderben?"




"Achillesmuskeln"
(Jaroslaw Petr)

Den Bildschirm erfüllt ein Chaos aus verbogenem Metall und menschlichen Körpern mit rotem Blut und grünem, aus zerrissenen Kanülen herausfließendem Vitalin. Ein Massensturz ....




"Ahasver"
(Stefan Heym)

Da empörte sich der Rabbi und sprach: Warum trittst Du dann nicht ab, HErr, denn wer so versagt wie Du, der sollte sich nicht an Macht klammem wollen. Und du wirst es schlauer anstellen? fragte der Alte. Du, der du dich ans Kreuz hast schlagen lassen, statt aufzustehen und dich zu erheben gegen das Unrecht? ...




"Die Brücke"
(Alfred Holland)

... Die Alten und die Kinder aber sitzen immer noch bei den Pfeilern und werfen Steine und Bücher in die Flut.
Sie wollen den Fluss des Geschehens aufhalten ...




Nachwort zu "Die weiße Rose"
(B. Traven)

In dieser Frage ergreift Traven selbst das Wort: "Der Erzähler dieser Geschichte hat nicht die Absicht, falsche Sentimentalitäten zu erzeugen und stimmungsvolle Wirkungen zu erzielen, damit der Zuhörer von einer schönen und rührenden Geschichte sprechen kann, die von dem Knicken eines zarten Rösleins handelt."




"Sterntagebücher"
(Die achte Reise, Stanislaw Lem)

Einige der Unheuer bilden eigene Pseudokulturen; hierher gehören solche Arten wie Anophilus elligerens, der Hinterlieb-Schlachter, der sich selbst Genius Pulcherrimus Mundanus nennt, oder wie jenes eigenartige, am ganzen Leib kahle Exemplar, das von Grammpluss im dunkelsten Winkel unserer Galaxis beobachtet wurde - Monstroteratus Furiosus (Gräßel-Wüterich), der sich selbst Homo Sapiens nennt."...




"Adolf Superstar"
(Nachschlag: Wolfgang Schaller)

...Und wenn wir dann das ganze Guido-Knopp-Kamasutra von Hitlers erotischen und anderen Blähungen abgearbeitet haben, bleibt nur enttäuschtes Staunen, dass es am sonst bei allen Pop-Ikonen üblichen Merchandising noch hapert...




"Männer im Rauch"
"Phänomenologie eines männlichen Sommerrituals"

(von Jörg Sobiella)

...Ein großer Augenblick in der Odyssee der Mensch- und Mannwerdung, nicht weil das angekohlte und verräucherte Stück irgendwie besser schmeckte, sondern weil derjenige, der es über dem Feuer kreisen ließ, eine der wichtigsten Selbstbestimmungen gefunden hatte - für sich und alle folgenden Generationen: der Mann als der große B(e)rater....




"Logout"
"Warum Computer nichts im Klassenzimmer zu suchen haben"

(Clifford Stoll)

...Ich war bei einer Schulstunde über amerikanische Geschichte dabei und wurde von PowerPoint eingelullt. Die Schüler der High School saßen mit glasigen Augen da, als ihr Lehrer den Text vorlas, der auf der Leinwand abgespult wurde. "Warren Harding war der
29. Präsident der Vereinigten Staaten. Er wurde in Blooming Grove bei Corsica, Ohio, geboren. Die fünf wichtigsten Merkmale seiner Regierungszeit waren ..." Einfach tödlich. ...




"Die zweite Schuld oder die Last ein Deutscher zu sein"
(Ralph Giordano)

... Die These von der deutschen Kollektivunschuld, im Sinne einer vom Nationalsozialismus verführten, aber ansonsten gutmütigen Nation, mehr passiv geschoben als aktiv beteiligt - diese These hat in der Bundesrepublik in Wahrheit triumphiert und lebt noch in vielen als herrschende Idee. Die Ablehnung der Kollektivschuld der Deutschen unter Hitler geht immer einher mit verdächtig kollektiv klingenden Anschuldigungen gegen andere.




"Die vergreiste Gesellschaft"
(Wolfgang Sofsky)

...Nicht ohne Wehmut kehren die früheren Bewohner zu den Stätten ihrer Kindheit zurück, suchen in der Einöde nach Überresten, bis die Erinnerung schwindet und sie die Frage vergessen haben, wer sie sind und woher sie kommen. ...




"Der Öko-Knigge"
(Rainer Grieshammer)

.. .. Auf meiner ersten Wanderung durch das Fjordland fragte ich einen Neuseeländer, ob ich das Wasser aus einem vorbeifließenden Bach trinken könne. Er musterte mich zweifelnd und gab zur Antwort: " Wollen Sie es etwa essen ?" Für ihn war es natürlich, das Wasser in ausreichender Menge und in bester Qualität zur Verfügung stand. Erst meine Schilderungen aus dem fernen Deutschland stimmten ihn nachdenklich....




"Häusliche Hölle"
(Michael Rudolf)

....Gerade in der »Wernesgrüner Musikantenschenke«, diesem Kreißsaal zerebraler Fehlgeburten, einer Mischung aus Mitropa, Bauernhof und Feldgottesdienst, haben die Mädchen »viel Holz vor der Hütte« und die Buben skrotumbetonte Lederhosen, werden Cellulitis und Bartflechte zum Schönheitsideal für den ostdeutschen Volksgenossen. ...




"Der August in Deutschland"
(Peter Zudeick)

... Derweil stieg die Hitze den Deutschen derart zu Kopfe, dass sogar das Zentralorgan der grunddebilen Massen-Geschmacklosigkeit Rettung bei Schröder suchte:
,,Kanzler, tu was!" Woraus wir schließen durften: Dem zu Hause gebliebensten Kanzler aller Zeiten traut die blödeste Blöd-Zeitung aller Zeiten auch die Bewältigung der Hitze zu. ...




"Der Krapfen auf dem Sims"
(Max Goldt)

.... "Man muß die Kinder triezen und anstacheln, damit sie selbständig denken, und zwar dermaßen selbständig, daß sie in der Aktion »Schulen ans Netz« die bloße Wirtschaftsförderung erkennen.
Die Schüler sollten zu Kanzler Schröder laufen, ihm erklären. daß in fünf Jahren die Computer alle veraltet und kaputt sein würden, weshalb man im Unterricht nur noch an den heraushängenden Drähten ziehen und daraus Brezeln flechten werde, und daß in fünf Jahren ein neuer Kanzler regiere, welcher die Computer nicht ersetzen werde, weil er für die Internet-Ehrfurcht seines Vorgängers keine Verantwortung empfinde..."




"Kalendergeschichten"
(Bertolt Brecht)

.... ,,Wodurch", fragte Herr K., ,,bin ich für diese Minute ein Nationalist geworden? Dadurch, daß ich einem Nationalisten begegnete. Aber darum muß man die Dummheit ja ausrotten, weil sie dumm macht, die ihr begegnen."




"Die Insel der Pinguine"
( Anatol France, Zweites Buch "Die alte Zeit" Kapitel 3 & 4)

"...Obwohl die Kinder in wunderbar großer Zahl starben und Hunger und Seuche mit vollkommener Pünktlichkeit ganze Dörfer verheerten, trugen immer neue und immer mehr Pinguine durch ihr privates Elend zum öffentlichen Wohlstand bei."




"Stadtgrün
Von der Notwendigkeit einer grünen Pflegekultur"

( LA Landschaftsarchitektur 8 / 2001 )

Dr. Jürgen Milchert Jahrgang 1953 studierte Landschaftsplanung an der TU Hannover,
arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin.
Nach Promotion und Habilitation leitete von 1989 bis 1997 das Gartenbauamt Bremerhaven.
Seit 1997 ist Milchert Professor an der FH Osnabrück im FB Landschaftsarchitektur.




"Der Gute ist immer der Gärtner"
(aus " DIE WOCHE " vom 19. Mai 2000 )

Naturerlebnisse können Kriminelle resozialisieren, psychisch Kranke heilen und Neurosen vorbeugen.
In Großstädten der USA wurde deshalb die Gartentherapie entwickelt (VON WOLFGANG SCHMIDBAUER )




"Viel Bein, wenig Hirn"
(TAZ-Magazin Nr. 5627, Seite 5 vom 05.09.1998 )

Spätsommer - Reisezeit für Spinnen. Der Nachwuchs der Krabbeltiere fliegt nun an Fäden mit dem Wind um die Welt. Die Spinne hatte schon immer ein verruchtes Image: Sie taugt als Todesbotin und Glücksbringerin zugleich. Vielleicht verdankt das Tier diesen Ruf ja seinem bizarren Liebesleben.
( Ein Portrait von Heide Platen)




"Die Natur im böhmischen Paradies"
(Nachwort von Zdenek Mrkacek)

"Die Atmosphäre des Ganzen,aber auch die Schönheit des Details,ist der ausschlaggebende Faktor für die Werte der böhmischen Landschaft."
(Zdenek Mrkacek)




"Gelbe Rosen vor Beton und Nato-Draht"
(TAZ Nr. 3771 Seite 5 vom 01.08.1992)

Ein ehemaliger Gefangener des Hochsicherheitstraktes in Stuttgart will die sterile Untersuchungshaftanstalt mit Rosenstauden bekämpfen
(TAZ-Bericht Dietrich Willier)