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Archivtext - November 2002
Endlich ist es soweit! In der zweiten Novemberhälfte des Jahres 2002 wurde es möglich, das erste Stück des Crataegusweges wieder neu zu bepflanzen.
Dazu wurden wie bereits 1936, 54 Stück Crataegus laevigata 'Paul´s Scarlet' (Rotdorn) an ihren Originalstandort gebracht. Nach einer fast zwei Jahre andauernden und äußerst komplizierten Vorbereitungsphase, konnten endlich alle Hürden und Genehmigungsverfahren für diese wichtige Baumpflanzung überwunden werden. Der Dank gilt allen Sponsoren wie "OBI", "Stadtsparkasse Dresden" und der Firma "Rohrleitungsbau Lange", sowie natürlich den Mitarbeitern des Grünflächenamtes.
In der Zeit vom 15.11. - 29.11.2002 wurden durch das Grünflächenamt Dresden auf dem, den Dresdner Rosengarten zur Elbe hin begrenzenden Crategusweg, 54 Stück Crataegus laevigata 'Paul´s Scarlet' in einem ersten Teilabschnitt aufgepflanzt. Diese Rotdornsorte wurde ausgewählt, weil sie auf den Originalstandorten als Altbäume noch vorhanden waren und somit den Nachweis der damaligen Pflanzenverwendung darstellten. Alle noch vorhandenen Exemplare waren in ihrer Stückzahl (11 von 54) nicht mehr ausreichend und boten in ihrer Vitalität ebenfalls keine längere Perspektive mehr.
Zu Beginn der 1990er Jahre wurde versucht, die fehlenden Crataegus des ganzen Weges durch eine Pflanzung von Prunus serrulata 'Kanzan' (Nelkenkirsche) zu ersetzen. Dabei wurden aber keine originalen Pflanzabstände (5 m) eingehalten, sondern eine Aufteilung des vorhandenen Raumes entsprechend den Ansprüchen dieser Sorte ausgeführt. Während dieser Pflanzung ging man noch davon aus, das es möglich sei Jungbäume nahe neben oder sogar fast unter Altbäume zu setzen. Die darauf entstandenen Kronenformen haben gezeigt, das diese Meinung irrig ist und man auch durch Pflege- und Jungbaumschnitt keine ansprechenden Ergebnisse mehr erzielen kann!
Neben diesen von vornherein sehr schwierigen Startbedingungen waren es auch immer wieder die vielfältigsten Formen von Vandalismus, die kaum einen Baum zur echten Kronenausbildung kommen ließen. Nicht genug, das sämtliche Baumpfähle zu Feuerholz für die Lagerfeuer an der Elbe verarbeitet wurden, nein auch die Hauptäste wurden aus der Krone gebrochen, so das man damit als erstes die Beleuchtung ausschlagen konnte und zweitens einen hervorragenden frischen grünen Spieß zum Grillen hatte. Wohlgemerkt, das alles bei der Pflanzqualität eines Stammumfanges von 18/20 und einem Kronenanschnitt bei 2,20 m. Dazu gab es noch als Stütze jeweils zwei sehr solide Baumpfähle pro Baum.
Im ersten wiederbepflanzten Teilabschnitt hatten es denn auch nur 9 Prunus geschafft sich schlecht und recht zu entwickeln. Alle neun Bäume wurden ebenso wie die noch vorhandenen 11 Crataegus gerodet. Um ein bestmöglichen Umfeld für die neuen Crataegus zu schaffen, wurden an den größeren und den späteren Kronenraum der Neupflanzung beeinträchtigenden Altbäumen ein Formierungschnitt durchgeführt. Hier muß es vor allen Dingen im Böschungsbereich zur Elbe, als der Hauptsonnenseite, noch zu weiteren Reduzierungen von nicht aus der Entstehungszeit des Rosengartens stammenden und durch Wildwuchs entstandenen Gehölzen (Robinia, Populus, Acer) kommen.
Zur Pflanzqualität der Crataegus im ersten Teilabschnitt ist folgendes zu sagen:
Geliefert hat alle 54 Bäume die Baumschule "Bruns" als dreimal verpflanzte Ware mit Drahtballen und durchgehendem Leittrieb.
Der Stammumfang wird mit 14/16 angegeben und es ist ein EWG-Pflanzenpass vorhanden.
Gepflanzt wurde durch die Mitarbeiter des Grünflächenamtes in das aus der Straßenbaumpflanzung gut bekannte "Münster-Substrat". Die Vorteile dieses Substrates liegen u.a. in einer lang anhaltenden guten Luft- und Wasserführung, sowie in der Strandfestigkeit der Bäume im Bezug auf das Nachsacken in die Pflanzgrube.
Gestützt und geschützt werden alle Crataegus durch einen stabilen Dreibock mit Querlattung und einem Stammschutz aus Schilfmatten gegen Frostrisse und ähnliche Schäden.
Anlässlich der feierlichen Baumpflanzung der letzten vier Bäume dieses ersten Abschnittes dankte der Amtsleiter des Grünflächenamtes Dresden allen Beteiligten, und sprach seine Hoffnung auf Fortführung dieser bisher sehr erfolgreichen Zusammenarbeit aus. Wir schließen uns diesem Wunsch an, denn:
"Wer Bäume pflanzt denkt an die Zukunft.
Pessimisten pflanzen keine Bäume."
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