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Knospe
In finsteren Zeiten ...


Archivtext - April 2003





In finsteren Zeiten ist ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen, weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt.
Bertolt Brecht



Wir werden, trotz besagter finsterer Zeiten, weiter über"Bäume"reden. Dabei sind wir uns der Tatsache bewußt, das es noch viele ungelöste Konflikte auf der ganzen Welt gibt. Aber auch, das es in zunehmendem Maße immer mehr Menschen auf dieser Welt gibt, die dem Geltungswahn, Großmachtstreben und mangelnder Handlungskompetenz einzelner Regierungen ihr NEIN zu all diesem Wahnsinn entgegensetzen.

Für alle deshalb der Friedensratschlag.


In den letzten beiden Monaten haben wir im Rosengarten, wie sicherlich auch alle anderen Rosenfreunde, darauf gehofft, das die Wetterkapriolen des zurückliegenden Winters, den Rosen doch nicht soviel geschadet haben mögen. In den Strauchrosenbereichen hat es zwar einige Ausfälle gegeben, diese sind aber mehr oder weniger darauf zurück zuführen, das es sich hier schon um ältere und nicht mehr 100 % ig vitale Stöcke handelte. Über die Pol.-Hybr. und Floribunden, sowie die Teehybriden im Mittelteil lassen sich noch keine endgültigen Aussagen treffen, da sich hier der Beginn der Vegetationszeit sehr weit verschoben hat. Während des Frühjahrsdurchgangs mit Abhäufeln, Schnitt und Düngung konnte festgestellt werden, das es im Gegensatz zu den Vorjahren kaum eine Sorte gab die schon Blätter im "Mausohrstadium" hatte.

Diese Situation hatte zu Aprilbeginn im Vorjahr dazu geführt, das beim Rückschnitt auf drei bis fünf Augen sehr viel entwickeltes Holz- und Blattmaterial weggeschnitten werden mußte, um eine Bündelung der Pflanzenkräfte auf die unteren Knospen zu erreichen. In den Beeten des Senkgarten kann jetzt schon zum Teil festgestellt werden, das es größere Ausfälle bei den Pol.-Hybriden geben wird. Hier trifft es vor allen Dingen 'Lilli Marlen' und die Sorte 'Charme' sehr hart. Beide Sorten standen aber auch während des Augusthochwassers, wenn auch wie die Nachbarsorten, über fünf Tage völlig unter Wasser. Man sollte hier also von Spätfolgen der Flut ausgehen. Diese ganz konkret zu erfassen wird die Aufgabe der nächsten Monate sein, um hier für den Herbst und die dann zu erfolgende Nachpflanzung bestens vorbereitet zu sein

An dieser Stelle möchten wir ganz herzlich Herrn Dr. sc. E. Haenchen zum 65. Geburtstagsjubiläum gratulieren. Wir wünschen Ihm von hier aus alles Gute, noch viel Schaffenskraft und natürlich eine ausdauernd starke Gesundheit die es Ihm hoffentlich noch recht lange ermöglicht, für die Sache der Rose aktiv sein zu können. Ohne seine Mitarbeit während der theoretischen Vorarbeiten zur Umsetzung der denkmalpflegerischen Zielstellung im Mittelteil des Rosengartens, hätten wir unsere Sortenauswahl aus DDR-Rosen für eine möglichst farbnahe Umsetzung des ehemaligen historischen Farbverlaufs nie so exakt ausformulieren können.