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haru kaze no
hana wo chirasu to
miru yume wa amete mo mune no
sawagu narikeri
Dass sie an die Welt
die so unbeständig ist,
nicht gefesselt sei´n,
bläst der güt´ge Frühlingswind
alle Kirschblüten fort!
Saigyō Hōshi (1118-1190)
Das Gedicht und die Übersetzung fanden wir unter:
www.glareanverlag.wordpress.com
Dass sie an die Welt,...
die so unbeständig ist,
nicht gefesselt sei’n,
bläst der güt’ge Frühlingswind
alle Kirschblüten fort!
Saigyō Hōshi (1118-1190)
Das Rilke Gedicht "Vorfrühling" kann uns ebenfalls eine Ahnung vermitteln, von dem was da kommen wird. Endlich Frühling, endlich wieder Farben, endlich Sonne und ein wenig Wärme für´s Gemüt.
"Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung an der Wiesen aufgedecktes Grau. Kleine Wasser ändern die Betonung. Zärtlichkeiten, ungenau ... (R.M.Rilke) "
Aber gänzlich war ja nun der Winter doch noch nicht vorbei. Als dieser Beitrag geschrieben wurde, ging es schon wieder abwärts mit den Temperaturen und Sturmböen mit Regen, Schnee und Hagel tobten um´s Haus. Dabei fing ja alles schon mal ganz gut an. Mit Temperaturen bis über 20 ° C, viel Sonnenschein und kaum Wind gaben die letzten Tage fast schon einen Vorgeschmack auf den kommenden Sommer.
Nun waren landauf, landab viele Baumärkte und Gartencenter schwer am arbeiten, um die vielen Frühjahrsblüher, Stauden und Gehölze auch unter die Leute zu bringen. Das Geschäft mit Streusalz und Schneeschiebern lief in der zurückliegenden Saison eher schlecht und nun muß es der Frühling richten. Aber bei allem Fleiß und gutem Willen. Geduld ist angesagt, jetzt mehr denn je. Wie immer ist der richtige Zeitpunkt für die anstehenden Gartenarbeiten entscheidend. Das gilt natürlich und ganz besonders für den Rosenschnitt im Frühjahr. Wann ist es denn nun soweit, ab wann beginnen wir mit dem Frühjahrsschnitt an unseren Rosen?
Kann man sich überhaupt auf einen relativ greifbaren Termin festlegen? Yes, we can! Lassen wir die alten Gärtner antworten.
Der Rosenschnitt im Frühjahr kann beginnen, wenn die Forsythien blühen.
Na das ist doch schon mal eine Aussage. Man kann es aber auch an einem Datum festmachen. Unsere Erfahrungen im Dresdner Rosengarten zeigen, dass in etwa vom Frühlingsanfang bis Anfang April ein guter Zeitraum ist um Rosen zu schneiden. Viel eher zu beginnen lohnt sich nicht (bis auf Ausnahmejahre in denen die Vegetation schon sehr fortgeschritten ist) und viel später möchte man nicht mehr schneiden, da hier schon sehr viel Energie und Kraft aus der Rose in ihren Austrieb investiert wurde. Diese dann mitunter schon sehr entwickelten Triebe müssen aber weggeschnitten werden, weil der Grundaufbau der Rosen für das Jahr, mit dem Frühjahrsschnitt festgelegt wird.
Es ist natürlich nur eine Faustregel und bekanntlicherweise haben Regeln immer ihre Ausnahmen. Und ob es nun jedes Jahr mit der angezeigten Forsythienblüte geklappt hat ist rückwirkend schwer zu sagen. Dieses Jahr war es aber ganz genau so wie besprochen. Eine gelbe Pracht mit Blüten über und über zeigten die vielen Exemplare von Forsythia x intermedia auch im Rosengarten. Immer wieder zu kleineren Gruppen in den Randbereichen aufgepflanzt, sind sie mit der Kornelkirsche, der Sternmagnolie und zeitig blühenden Kirschen ein erstes Achtungszeichen und Startschuss für den Beginn des Blütenreigens. Das folgende Bild zeigt die Blütenfülle von Forsythia x intermedia Zab- Hybrid-Forsythie, Goldglöckchen ( Oleaceae)
Forsythia x intermedia Zab - Hybrid-Forsythie, Goldglöckchen ( Oleaceae)
Die Pflanze erhielt ihren Namen zu Ehren des englischen Botanikers Forsyth. Forsythien gehören zu den besten frühblühenden Ziersträuchern. Da sie vor dem Laubausbruch blühen, zeigen sie so richtig den Frühjahrsbeginn an.
Ab Januar blühen abgeschnittene Zweige im Zimmer willig auf, eventuell schon früher, sie müssen aber schon stärkeren Frost bekommen haben.
"Laubgehölze" - Eiselt / Schröder - erschienen im Neumann Verlag Radebeul
Nachdem wir nun wissen wann der günstigste Zeitpunkt ist um Rosen zu schneiden, wollen wir natürlich auch wissen wie die einzelnen Rosen zu schneiden sind. Die Grundlage für einen kräftigen Wuchs, einen guten Aufbau der Pflanze sowie schöne Blüten ist der regelmäßige Schnitt. Da für den speziellen Schnitt einer Rosensorte in erster Linie Sorten- und Klasseneigenschaften sowie die gewünschten Wirkungen von essentieller Bedeutung sind, kann es auch keine einheitlichen Vorgaben zur Schnittdurchführung geben.
Allerdings sind gewisse Grundregeln unbedingt zu beachten:
- ein starker Rückschnitt bewirkt den Austrieb weniger, starker und langer Triebe
- diese haben dann insgesamt eine relativ geringe Anzahl an besonders großen Blüten
- ein schwacher Rückschnitt bewirkt den Austrieb zahlreicher kürzerer Triebe
- diese haben aber eine große Anzahl Blüten
Die Durchführung des Schnittes bzw. der Ablauf der Schnittmaßnahmen sollte wie folgt von sich gehen. Zuerst wird alles alte, erfrorene und abgestorbene Holz bis zum Ansatz entfernt. Teilweise erfrorene Triebe werden bis in das gesunde Holz zurückgeschnitten. Dabei ist zu beachten, dass die Schäden im Inneren des Triebes oft weiter fortgeschritten sind, als zum Schnittzeitpunkt an der Rinde zu erkennen ist. Auch Holz- und Markteile müssen weiß bis grünlichweiß sein. Braune Teile sind abgestorben.
Der weitere Schnitt konzentriert sich auf den Aufbau eines kräftigen Grundgerüstes. Schwache Triebe werden entfernt oder, wenn nur wenige Triebe vorhanden sind, stark zurückgeschnitten.
Um einen lockere, gleichmäßigen Pflanzenaufbau zu sichern, werden auch Triebe die in der Mitte wachsen, entfernt.
Die verbleibenden Triebe werden entsprechend der gewünschten Wirkung zurückgeschnitten.
(Quelle: Rosen - Verwendung, Pflanzung, Pflege und Sorten - Dr. Eckart Haenchen)
In diesem Frühjahr haben wir es nun recht einfach gehabt. Schnittregel hin, Schnittregel her - an eine Rose etwas "dran"schneiden geht nun mal leider nicht. Der letzte Winter hatte es wieder in sich. Die recht hohen und für einen Winter viel zu warmen Temperaturen blieben uns noch bis in den Januar hinein erhalten. Fast hatte man das Gefühl, dass nun gar kein Winter mehr kommen möge. Aber weit gefehlt, denn im Januar/Februar war es dann doch soweit. Mehrere Frostnächte mit bis zu -25 °C und einer relativ geringen Erwärmung über den Tag, haben den Rosenfreunden wieder viele Hoffnungen genommen. Trotz einer geschlossenen Schneedecke und vielerlei Winterschutzmaßnahmen zeigt sich zu Beginn der Frühjahrsarbeiten mitunter ein verheerendes Bild.
Nachdem wir das Fichtendeckreisig entfernt hatten konnte man sehen, das die Masse der Triebe braun war. Viele Triebe waren ganz und gar schwarz und kündeten so ebenfalls von ihrem "Ableben". Unsere Hoffnung auf austriebsfähige Augen unter der angehäufelten Schicht, wurde manchmal mehr und manchmal weniger erfüllt. Es sind manche Sorten fast komplett erfroren und manche Sorten treiben bereits jetzt wieder aus. Eine Woche Sonne und warmes Wetter haben diesen Vorgang munter in´s Rollen gebracht. Jetzt ist es aber auch von großer Wichtigkeit am begonnene Rosenschnitt dran zubleiben. Mitunter sind viele der nun toten Triebe recht verzwickt gewachsen und lassen sich schwer aus der Rose entfernen. Dabei kann es dann trotz aller Vorsicht passieren, dass die wenigen aber umso wichtigeren Triebe angenickt oder gar ausgebrochen werden.
Einen aussagekräftigen Gesamtüberblick über die Winterschäden im Dresdner Rosengarten kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geben. Viele Strauchrosen müssen radikal zurückgeschnitten und vom Totholz befreit werden. Auch die Moschata Hybriden im Vorderteil des Rosengartens sehen sehr mitgenommen aus. 'Robin Hood' und 'Ghislaine de Feligonde' sind fast bis zum Boden zurückgefroren. 'Francesca' ebenfall, aber 'Vanity' hatte wesentlich weniger Probleme. 'Trier' und 'Ballerina' zeigen sich noch recht unbeeindruckt vom letzten Winter und wir hoffen das es so bleibt.
Die Rosenhochstämme haben den Winter recht gut überstanden, allerdings gibt es doch durch das "Umlegen" und Eingraben der Krone hin und wieder Ausfälle durch das Zerbrechen der Stämme. Hier muß beim Einkauf bzw. schon bei Vertragsabschluß darauf hingewiesen werden, dass unbedingt Stammbildner mit langen Nodienabständen zu verwenden sind. Es bestätigt sich immer wieder, dass die meisten Stämme direkt an einer Nodie durchbrechen oder knicken. Wenn es in Zukunft gelingt diese Vorausetzungen zu schaffen gibt es auch im Hochstammrosenbereich wieder einen wunderschönen Blütenflor zu sehen.
"Japanischer Tempel" (C) bei jd-malerei.de
Bereits jetzt und in einer ausgesprochen starken Fassung gibt es einen Blütenflor der japanischen Art zu bewundern. Ich habe ein Bild gefunden das ich mir oft anschaue, dessen innere Ruhe ich genieße und vor dem ich ganz lange innehalten möchte. Es ist auf jd-malerei.de/galerie/Bild Nr. 27 zu finden. Leider ist es schon vergeben, aber es gibt auf dieser Webseite noch einiges mehr an interessanten Bildern zu sehen. Hier lohnt sich auf jeden Fall der Besuch und vielleicht findet der eine oder andere ein Bild welches ihn ebenso beeindruckt und berührt. Käuflich sind sie alle diese Bilder, aber manchmal eben auch schon weg.
Lassen wir uns von solchen schönen Bildern und von dem was der Frühling bringen mag überraschen. Ein Anfang ist jedenfalls gemacht ...
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