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Eine Weinbergschnecke auf großer Fahrt? Eher nicht. Das Tier machte einen ziemlich erschöpften Eindruck und wurde von uns auf ein sonniges Stück Wiese weit weg vom Wasser gebracht. Vielleicht sieht man sich mal wieder ...

(C) Foto: Zappe

Mit Verlaub gesagt ...


• Pegel Dresden PNP (m. ü. NHN) = 102,68

• Hochwasser im Rosengarten ab 110,13 = 7,45 m

• Wasserstand [max] am 06.06.2013 ab 08:00 Uhr

• Pegel Dresden PNP (m. ü. NHN) 111,43 = 8,75 m

• Durchflussmenge zu diesem Zeitpunkt 4370 m³ / s




Wir wissen nicht ob diese kleine von uns aus ihrer misslichen Lage im Elbehochwasser gerettete Weinbergschnecke auch Joschka Fischer und seinen Zwischenruf, gerichtet an Bundestagsvizepräsident Richard Stücklen, gekannt hat. Aber wenn sie die aktuellen Nachrichten verfolgen könnte, dann würde sie ob der vielen Wahlkämpfe an Dämmen und Deichen sicherlich nicht minder drastisch denken...

Joschka Fischer und seinen Zwischenruf im Kontext



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Der Morgen des 06.06.2013 beginnt mit wunderschönen Bildern. Heute wird der Maximalwert von 8,75 m der Elbe - Flut ab 08.00 Uhr erreicht

(C) Foto: Zappe

Ein Blick in den Vorderteil des Rosengartens. Der Morgen des 6. Juni beginnt mit zauberhaften Bildern und Eindrücken im Zentrum des Dresdner Rosengartens. Wahrscheinlich sollen diese phantastischen Momente eine kleine Entschuldigung für all das sein, was bleibt wenn das Wasser geht. Die nachfolgenden Bilder zeigen vorerst nur die " fotographisch schönen" Seiten dieser neuen Flut an der Elbe. Vieles ist bereits aus der Jahrhundertflut 2002 bekannt, nur das Jahrhunderte nur noch 11 Jahre dauern ist neu...






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Blick zum "Kaffee Rosengarten" durch die zum Teil unter Wasser stehende Schutzhütte in der Mitte des Dresdner Rosengartens

(C) Foto: Zappe

Mit den ersten Sonnenstrahlen zeigt sich ein recht romantisches Bild des Flutgeschehens im Dresdner Rosengarten. Das Mittelteil mit der Plastik "Genesung" und der Schutzhütte steht komplett unter Wasser. Rechts und links der Schutzhütte haben die kleinen "Bären" - Plastiken von Löhner noch trockene Füße, da sie erhöht auf den Sandsteinmäuerchen der Rondells stehen. Der Durchblick zum Senkgarten zeigt das "Kaffee Rosengarten" welches genau wie im August 2002 nicht mehr gegen das Wasser zu schützen war.






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Der Blick in den Mittelteil zeigt die zentrale Beetachse und die Hochstammquartiere vollständig von Wasser bedeckt.

(C) Foto: Zappe

Man könnte , genau wie die Dame im Bildvordergrund die Hände heben und das noch zu erwartende "Elend beklagen. Grund genug gäbe es ja, aber es wird auch nicht helfen. Genauso wenig hilfreich sind segnende Hände eines Besuchers des Rosengartens. Er segnete uns alle und unsere Helfer und versprach uns die Kraft Gottes als Hilfe.
Na ja, wenn Gott nach des Besuchers Empfinden die Natur schuf, wozu schuf er dann diese Flut? Nur um diejenigen welche den ganzen Qu(M)atsch wieder aufräumen endlich einmal segnen zu dürfen...?








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Blick in den Crataegusweg - von Höhe Rittersporngarten in Richtung Albertbrücke

(C) Foto: Zappe

Mitunter steht das Wasser bis zum Hals. Bei diesem Bild nicht ganz, aber zumindest bis zur maximalen Eintauchtiefe einer Waathose.
Der Crataegusweg steht ca. 1,60 m unter Wasser und ab Höhe Rittersporngarten entwickelt sich hier eine sehr starke Strömung. Das Wasser fließ direkt in den Crataegusweg hinein oder kommt seitwärts aus dem völlig überfluteten Senkgarten heraus. Beides zusammen macht ein weiteres Vordringen in Richtung "Kaffee Rosengarten" höchstgefährlich und somit unmöglich.






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Die Hochstammquartiere stehen ebenfalls unter Wasser. Allerdings nicht so hoch wie im August 2002

(C) Foto: Zappe

An dieser Stelle wurden kurz vor dem Hochwasser reparierte bzw. generalüberholte Bänke wieder aufgestellt. Es war zugegebener Maßen ein sehr langer Prozess bis es zu diesen Reparaturen kommen konnte. Aber auch ohne parteipolitisch medienwirksame Auftritte und Pressemitteilungen, sind vor Ort und vor allem auch im Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft diese Probleme lange bekannt. Nur zum Lösen fehlt das Geld! Derzeit sind die "neuen" Bänke nur demontiert und vor der Flut in Sicherheit gebracht wurden.






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Eine relativ starke Strömung entwickelt sich auch im Bereich der Schutzhütte des Mittelteils.

(C) Foto: Zappe

Die Rosen der zentralen Beetachse und die der Randbeete des Mittelteils sind fast völlig unter der Wasseroberfläche verschwunden. Eine breite Wasserfläche mit starker Strömung erstreckt sich an dieser Stelle. Deutlich erkennbar an den beiden äußeren linken Pfeilern, ist der Wasserstand der Jahrhundert-Flut vom August 2002. Die hell-dunkel Grenze zeigt den damaligen Höchststand von 9,40 m an. Der Wasserstand vom 6. Juni 2013 ist zwar um einiges geringer, aber die Fließgeschwindigkeit deutlich höher.






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Zumindest ein schönes Fotomotiv - Der Senkgarten mit dem ebenfalls gefluteten "Kaffee Rosengarten"

(C) Foto: Zappe

Es sieht momentan sehr schön aus - ist es aber nicht. In diesem Teil des Dresdner Rosengartens wird erfahrungsgemäß das Wasser am längsten stehen. Ab einer Pegelhöhe von 7,45 m trennen sich die Wege der Wassermassen wieder. Die Wasserscheide ist der Crataegusweg in Höhe des Eingangs zum Senkgarten an der Brunnenschale. Ab dieser Höhe wird hier ein Zurückfließen des Wassers aus dem Senkgarten verhindert. Auch das Öffnen der Brunnenabläufe kann hier nicht helfen.






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Vom Carusufer aus läßt sich der straßenseitige Zugang zum Senkgarten mit Waathosen gerade noch erreichen.

(C) Foto: Zappe

Auch von dieser Stelle aus, wird es nur einen fotographischen Einblick in den Senkgarten geben können. Brunnenschale und Terrasse sind lange untergegangen. Nur die Rutsche vom Minispielplatz des "Kaffee Rosengarten" und das ebenfalls von dort stammende Spielhaus rumpeln im Wasser herum. Die Schirme werden sicher beim nächsten Regen wieder weiß. Nur muß es deswegen am Wochenende gleich wieder Gewitter mit Starkregen und Unwetterwarnungen geben? Eigentlich reicht es doch so schon zu!





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Intelektuelle Bedächtigkeit und Weisheit - Chapeau! Die Schnecke in der Tiersymbolik

Auf der Flucht vor dem ständig steigenden Wasser der Elbe, erklimmen die Schnecken jede sich bietende Möglichkeit eines flutsicheren Ruheplatzes. Hier sind es die Sandsteinsäulen der Pergola auf der Mauer gegenüber des "Kaffee Rosengarten"

(C) Foto: Zappe

In der Fabel von "Jupiter und der Schnecke" (Magnus Gottfried Lichtwer) hatte der oberste Gott allen Tieren eine Bitte freigestellt. Die Schnecke bat, ihr Haus auf dem Rücken tragen zu dürfen. Jupiter fand dies zwar töricht, gewährte es dann aber. Auf seine Frage: "Warum in aller Welt das?", antwortete die Schnecke: "Ich tu´es", sagte sie dargegen, "nur einzig meiner Nachbarn wegen, die selten was zu taugen pflegen". "Lexikon der Tiersymbolik" Soweit hergeholt dürften also die Eingangs erwähnten Gedanken nicht sein, oder?






Wenn Sie diesem äußerst interessanten Link folgen, finden Sie das am Seitenbeginn erwähnte Zitat in seinem ursprünlichen Zusammenhang:

Donnerstag, 18. Oktober - „Mit Verlaub, Sie sind ein Arschloch, Herr Präsident!“

Jens Zappe