Der Rittersporngarten am 07.06.2013 gegen 08.00 Uhr
Foto: Zappe
Flutschadenbeseitigung - Rittersporngarten 2016
Der Rittersporngarten wurde während des Elbehochwassers im Juni 2013 erheblich in Mitleidenschaft gezogen und vom August bis September 2016 wieder instandgesetzt.
In der Rubrik - aktuell - wurde bereits über das Hochwasser vom Juni 2013 berichtet, dieser Beitrag befindet sich nun im - archiv - Bereich und ist dort abrufbar. Darunter können Sie ebenso einem Verweis auf die "Bestimmenden Umfeltfaktoren für Dresden" sehen. Folgen Sie diesem Link, dann kommen Sie zu den Dresdens Klima beeinflussenden Gegebenheiten.
Fotogalerie - Home
Archiv - Juni 2013 - Mit Verlaub gesagt ...
Bestimmende Umweltfaktoren für Dresden und den Rosengarten - der Fluss
Um zu den Bildern der Fotoserie zu kommen, klicken Sie bitte die Vorschaubilder an.
» Bild Nummer 01
Der Rittersporngarten am 23.02.2016. In den kommenden Tagen sollen die vier Robinia pseudoacacia "Casque Rouge" gefällt werden. Ein kurzes Stammstück vom ca. einem Meter bleibt aber stehen um während der Rodung im Zuge der Bauarbeiten etwas zum "anfasssen" zu haben. Auch für alle diejenigen welche die Beete gern mit Wegen verwechseln, ist ein größeres Hindernis sicherer weil sichtbarer.
Foto: Zappe
Der Rittersporngarten Ende Februar 2013
» Bild Nummer 02
Im Fällbereich werden die alten Baumpfähle so positioniert, dass die geplante Wiederverwendung der Sandsteinkanten möglich bleibt.
Foto: Zappe
Für einen Schutz der Sandsteinkanten wird auch während der Baumfällung gesorgt.
» Bild Nummer 03
Das ungefähre Alter der Robinia pseudoacacia "Casque Rouge" lässt sich anhand der Jahresringe ganz gut auszählen. Bei ungefähr 20 Ringen also ca. 20 Jahren kann man davon ausgehen, dass die 2003 gepflanzten Bäume damals ein ungefähres Alter von 7 Jahren hatten.
Foto: Zappe
Ein Stammquerschnitt von Robinia pseudoacacia "Casque Rouge" mit gut sichtbaren Jahresringen.
» Bild Nummer 04
Der Rittersporngarten am 17.06.2016. Es ist klar das dieser Zustand jede Menge Fragen aufwirft. Viele Besucher fragen besorgt nach den Gründen. Die Mitarbeiter des Rosengartens versuchen alle Fragen zu beantworten und bitten die Bürger um Geduld.
Foto: Zappe
Der Rittersporngarten Mitte Juni 2016.
» Bild Nummer 05
Inhalt der Baumaßnahme - Flutschadenbeseitigung - war auch die Wiederinstandsetzung der sandgeschlämmten Schotterdecke im Senkgarten. Bevor der Rittersporngarten begonnen wurde, standen diese Arbeiten im Vordergrund und konnten zügig umgesetzt werden. Während dieses Bauzeitraumes war die Begehbarkeit des Senkgartens nicht möglich. Im Interesse der Besucher wurde zwar immer nur derjenige Bauabschnitt komplett gesperrt, welcher unbedingt notwendig war, trotzdem gab es viel Unverständnis einiger Unbelehrbarer.
Foto: Zappe
Die Wegedecke des Senkgartens wurde ebenfalls im Rahmen dieser Flutschadenbeseitigung saniert.
» Bild Nummer 06
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeiten im Rittersporngarten, war die böschungssichernden Maßnahmen auf der Senkgartenseite. Ein seit dem Umbau des Senkgartens in den 1970er Jahren an sich schon kritischer Böschungswinkel , wurde nun schon zweimal durch ein Hochwasser weiter destabilisiert. Die durch die Mitarbeiter des Rosengartens behelfsmäßig gesetzten Palisaden aus alten Baumpfählen, hatten vorerst ihre Aufgabe erfüllt. Aufgrund der Hozzertörung im Bodenbereich versagten immer mehr Stützpalisaden. Letztendlich war ein sicheres begehen während des Heckenschnittes nicht mehr möglich und die Böschung inklusive der darauf stehenden Hecke wurde zusehends instabiler.
Foto: Zappe
Die zum Zwecke der Böschungssicherung neu eingebauten Stahlflächen.
» Bild Nummer 07
Die Baustelle am 11.08.2016. Der Rückbau und der Aushub der Erdmassen hat begonnen. Der total verunkrautete Teil des Bodens wird ausgetauscht und später ein unkrautfreier(er) Boden wieder eingebaut. Die wieder zu verwendenden Einbauten wie Bänke, Platten und Kanten werden sorgsam zwischengelagert und für den Wiedereinbau vorbereitet. Aufgrund der Kleinteiligkeit des Rittersporngartens ist immer wieder mal auch die gute alte Handarbeit gefragt.
Foto: Zappe
Mit dem Sonnenaufgang geht es los ...
» Bild Nummer 08
Während ihrer knapp 15 jährigen Standzeit, haben die vier Robinia pseudoacacia "Casque Rouge" ein beachtliches Wurzelsystem entwickelt. Das ist zwar von Robinien allgemein bekannt, wurde aber aufgrund der ausgewählten Kleinkronigkeit der Bäume als beherrschbar eingeschätzt. Wie bei anderen kleinkronigen Robinien auch, ist das zu erwartende Kronen / Wurzelverhältnis keineswegs proportional. Robinien haben über alle ihre Spielarten hinweg betrachtet, immer ein wahrlich ausuferndes Wurzelsystem entwickelt. Im Rittersporngarten gehen diese Ausläufer bis in die Böschung des Senkgartens hinein und treiben dort munter aus. Es wird also in den nächsten Jahren die dringliche Aufgabe der Mitarbeiter vor Ort sein, diese Ausbreitung zu stoppen und zu beenden.
Foto: Zappe
Rechts neben dem Bagger liegen die Wurzeln einer gerodeten Robinia pseudoacacia "Casque Rouge"
» Bild Nummer 09
Sorgsam und präzise wurde der alte Oberboden entfernt. Wichtig dabei war es vor allem die Wurzeln der anstehenden Hainbuchenhecke nicht zu verletzen. Nach dem Ausbau der oberen Bodenschicht wurde die Verdichtung des jetzt freiliegenden Bodenhorizontes noch einmal aufgerissen um die notwendige Verbindung zwischen den eingebautem und den verbliebenen Bodenschichten zu ermöglichen.
Foto: Zappe
Der Ausbau des auszutauschenden Oberbodens erfordert jede Menge Feinfefühl.
» Bild Nummer 10
Um dem Rittersporn auch entsprechend Nährstoffe auf Vorrat mitzugeben, wurde eine reichliche Schicht Pferdemist unter den Oberboden gepackt. Bei der heute geforderten Reinheit und Sauberkeit von Pferdeställen, wird es allerdingst in den meisten Fällen nichts mit Pferdemist, sondern eher viel Stroh mit "leichten Verunreinigungen" geben. Aber trotzdem soll es so sein.
(C) Foto: Zappe
Unter dem Oberboden wurde Pferdemist als Nährstoffgabe eingebracht.
» Bild Nummer 11
Um die Ausbreitung der Wurzeln dieser neugepflanzten "Malus trilobata Schloß Charlottenhof Selektion Baumschule Graeff" in die tieferen Bodenschichten zu lenken, den Konkurenzdruck für die Ritterspornpflanzung zu reduzieren und ein einwachsen der Wurzeln in die Tageswasserableitung möglichst zu unterbinden, wurden dieses mal Brunnenringe aus Beton als Wurzelschutzmaßnahme eingebaut. Es bleibt zu hoffen, dass hiermit ein effektiverer Schutz vor einem unerwünschtem Wurzelwachstum in den obersten Bodenbereichen erreicht wird, als mit der im Jahr 2003 eingebauten Wurzelschutzfolie.
Foto: Zappe
16.08.2016 - Pflanzung Malus trilobata "Schloß Charlottenhof Selektion Baumschule Graeff"
» Bild Nummer 12
Die Baumbeschreibung fanden wir bei der Lenne-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur. Sie gibt uns schon mal eine sehr genaue Vorstellung von dem was uns hier im Rittersporngarten baumseitig erwarten dürfte.
• Malus trilobata 'Schloß Charlottenhof'
Wuchs: pyramidal, aufrecht wachsend,
Höhe: ca. 6-8 Meter,
Breite: 2.5 bis 4 Meter (im Alter breiter).
Malus trilobata 'Schloß Charlottenhof' ist eine schmalkronige Selektion, pyramidal, aufrecht wachsend der Baumschule Graeff -Zeischa, aus Malus trilobata.
Malus trilobata ist ein dreilappiger Apfelbaum, er eignet sich als kleiner Straßen-, Park- und Hausbaum.
Blatt: dreilappig , dunkelgrün, ledrig, gelbrote Herbstfärbung,
Blüte: weiße Blüte,
Frucht: grün bis rötlich, ca. 1 cm dick,
Eigenschaften: sehr frosthart, gesundes wenig anfälliges Laub, schöne Herbstfärbung,
Fruchtschmuck: bienenfreundlich und Früchte für Vögel,
Standort: wie Apfel
www.lenne-akademie.de
www.baumschule-graeff.de
• Malus trilobata
Taxonomie
Malus trilobata ist eine Art aus der Gattung Malus, die circa 43 bis 76 Arten umfasst und zur Familie der Rosaceae (Rosengewächse) gehört. Die Typus-Art der Gattung ist Malus sylvestris.
Wuchs
Die Bäume haben eine schmal kegelförmige Krone und werden 10 bis 15 Meter hoch.
Holz und Rinde
Blätter
Malus trilobata ist sommergrün. Die einfachen, dunkelgrünen Blätter sind wechselständig angeordnet. Sie sind handförmig geteilt, gebuchtet und gestielt. Im Herbst nehmen sie eine attraktive gelbe, rote bis dunkelrote Färbung an.
Blüten und Früchte
Im Juni trägt Malus trilobata weiße radförmig fünfzählige Blüten die in Schirmtrauben angeordnet sind.
Die Bäume tragen grüne Sammelbalgfrüchte.
Verbreitung
Malus trilobata stammt aus dem Norden Griechenlands, dem Libanon, Syrien und Israel und Jordanien und ist in Bulgarien eingebürgert.
Standort
Die Bäume bevorzugen einen sonnigen Standort auf frischen bis feuchten Böden. Das Substrat sollte sandig-lehmig sein. Sie vertragen Temperaturen bis -29°C (WHZ 5).
de.hortipedia.com
Foto: Zappe
Malus trilobata "Schloß Charlottenhof Selektion Baumschule Graeff"
» Bild Nummer 13
Ebenso wie im Senkgarten, wurde im Rahmen der Flutschadenbeseitigung die Wegedecke rund um die Schutzhütte im Mittelteil des Rosengartens mit erneuert.
Foto: Zappe
Flutschadenbeseitigung auch im Umfeld der Schutzhütte des Mittelteils.
» Bild Nummer 14
Trotz sichtbarer Bautätigkeit mit Absperrungen und Vorausinformationen scheint es absolut magisch zu sein und von höchster Fitness zu zeugen, wenn Mann oder Frau es geschafft hat, mindestens einmal den gewohnten Weg zu gehen. "Ich gehe aber doch immer schon hier lang" - ist mittlerweile zu einem weiteren Synonym für Bildungsferne und Beratungsresistenz geworden. Sorry - aber auch das ist nicht cool, sonder wiederum einfach nur doof.
Foto: Zappe
Deutlicher geht es eigentlich nicht - Absperrungen vor dem Baufeld.
» Bild Nummer 15
Die Zeit zwischen Pflanzenanlieferung und Pflanztermin konnte der Rittersporn schon mal an einem schattigen Plätzchen im Bereich des Depots im Rosengarten verbringen. Gemeinsam mit dem als Randpflanzung eingesetztem Sedum wurden hier die Kisten erst einmal ausgestellt und die Topfware feucht gehalten. Natürlich gab es auch sofort eine Begutachtung durch die Mitarbeiter des Rosengartens, welche sich auf die Blüte im nächsten Jahr schon freuen.
Foto: Zappe
Auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen - der Rittersporn ist da.
» Bild Nummer 16
Noch nicht ganz so spektakulär wie in der vollen Blüte, aber beim genaueren Hinschauen offenbart sich hier doch schon eine flächige Pflanzung. Um den Verdunstungsgrad einzuschränken, wurden die Ritterspornpflanzen erst einmal sehr stark zurück geschnitten. Der nachkommende Neuaustrieb ist natürlich extrem stark Schneckenfraß gefährdet und muß entsprechend geschützt werden.
Foto: Zappe
25.08.2016 - Ringherum ist noch Baustelle, aber die Pflanzung steht.
» Bild Nummer 17
25.08.2016 - der Wegebau im Rittersporngarten kommt ganz gut voran. Komplizierte Höhenverläufe gibt es an sich nicht. Trotzdem müssen die Wassermengen auch bei Starkregen irgendwo sinnvoll abgeleitet werden. Nachdem die Tageswassereinläufe in diesem Bereich wieder in Stand gesetzt wurden, bleibt zu hoffen, dass diese auch die entsprechenden Niederschlagsmengen aufnehmen können. Eine ständige Reinigung und Ausbesserung von bereits kleinsten Ausspülungen ist der Plan. Hoffentlich wird das auch in Zukunft leistbar sein.
Foto: Zappe
Der Wegebau im Rittersporngarten muß auch hohe Niederschlagsmengen verkraften können.
» Bild Nummer 18
Mit der Firma "SCHMIEDE UND STAHLBAU Gebrüder Friedrich GmbH" stand für den Herstellung und den Einbau der Stahlzäune eine ausgesprochen kompetente Firma aus Dresden zur Verfügung. Die Idee für die Form und Ausprägung der Zäune kam aus dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. Gemeinsam mit dem Projektierungsbüro wurde hier eine sehr schöne Form gefunden um Form und Funktion an diesem Standort gut miteinander zu verbinden.
www.stahlbau-friedrich.de
Foto: Zappe
Die Firma "SCHMIEDE UND STAHLBAU Gebrüder Friedrich GmbH" realisierte die Herstellung und den Einbau dieser Zäune.
» Bild Nummer 19
Nicht weit vom Rittersporngarten gibt es bereits ein Geländer welches in einem ähnlichen Stil gebaut wurden ist. Da diese Geländer der Enstehungszeit des Rosengartens und mit ihm natürlich auch des Rittersporngartens stilistisch sehr nahe kommt, wurde auch ein in seiner Formensprache an das vorhande Vorbild angelehnter Gestaltungsstil gewählt.
Foto: Zappe
Eine sachlich zurückhaltende Formensprache - das Gestaltungsvorbild in der Nähe.
» Bild Nummer 20
Der Rittersporngarten am 08.09.2016 dem Tag der offiziellen Bauabnahme. Bis auf kleinere Mängel gab es nichts zu beanstanden und man sieht bereits auf diesem Bild zu welchem Gesamtkunstwerk sicher Teil der Flutschadenbeseitigung entwickeln konnte.
Das es bereits die ersten Schäden am Geländer und dem davor stehenden Sedum gab ist schlimm. Es waren wieder einmal diejenigen welche noch einmal ihre Ignoranz und Dummheit demonstrieren mussten und sich durch die Absperrung inklusive Hecke drängelten. Nicht nur einfach so, sondern auch das Fahrrad mußte mit.
Es ist nicht schön aber es passte da ganz gut, da dieser Schaden am 07.09.2016 einem Montag verursacht wurde. Montags ist für Dresden in letzter Zeit zu einem Tag verkommen, welcher bereits sehr viel Unbelehrbarkeiten, Geschichts- und Erfahrungsresistenzen sowie schlichte Dummheit zu Tage bringt.
Wollen wir hoffen, das es unbedingt wieder besser wird.
Foto: Zappe
08.09.2016 - Der Rittersporngarten ist fertiggestellt und kann den Besuchern übergeben werden. Danke an alle Beteiligten!
|