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Nennen wir es „Frühlingslied“

In das Dunkel dieser alten, kalten
Tage fällt das erste Sonnenlicht.
Und mein dummes Herz blüht auf, als wüßt es nicht:
Auch der schönste Frühling kann nicht halten,
Was der werdende April verspricht.

Da, die Amseln üben schon im Chor,
Aus der Nacht erwacht die Welt zum Leben,
Pans vergessnen Flötenton im Ohr...
Veilchen tun, als hätt' es nie zuvor
Laue Luft und blauen Duft gegeben.

Die Kastanien zünden feierlich
Ihre weißen Kerzen an. Der Flieder
Bringt die totgesagten Jahre wieder,
Und es ist, als reimten alle Lieder
Sich wie damals auf „Ich liebe dich“.

- Sag mir nicht, das sei nur Schall und Rauch!
Denn wer glaubt, der forscht nicht nach Beweisen.
Willig füg ich mich dem alten Brauch,
Ist der Zug der Zeit auch am Entgleisen –
Und wie einst, in diesem Frühjahr auch
Geht mein wintermüdes Herz auf Reisen.

Mascha Kaléko


Intro


Herzlich Willkommen auf den Internetseiten der Freunde des Dresdner Rosengartens.
Wir möchten Ihnen an dieser Stelle einen wunderschönen Garten im Herzen Dresdens vorstellen.
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Der Dresdner Rosengarten am Carusufer entstand in der Zeit von 1935 bis 1936/1937 und steht heute unter Denkmalschutz.
Auf ca. 29500 m² werden sehr viele interessante und zum Teil noch aus der Entstehungszeit stammende Gehölze neben derzeitig ungefähr 120 verschiedenen Rosensorten und Rosenarten gezeigt. In seinen Plänen zum Rosengarten setzte in den 1930er Jahren der damalige Stadtgartendirektor Balke die Idee von einer hochwasserfreien Uferpromenade so um, das dieses "Königsufer" mit seinen Sondergärten ein Gegenstück zur bis an das Flussufer bebauten Altstädter Elbseite werden konnte.
Das "Königsufer" gilt als die bedeutendste städtebauliche Maßnahme der 1930er Jahre in Dresden.

Die Ausrichtung des Rosengartens entlang des Elbufers, wird mehrmals durch Querachsen unterbrochen, die einerseits herrliche Ausblicke in den Elbraum bieten und andererseits, größere thematisch abgeschlossene und von Hainbuchenhecken umfasste Teilbereiche bilden.
Vom Rosa-Luxemburg-Platz aus den Rosengarten betretend und die vier Putten aus Muschelkalk von Max Hermann Fritz passierend, gelangen Sie als erstes in den Rosengarten-Vorderteil.




Dessen Gestaltung wird hauptsächlich mit ausgewählten Rosensorten der 1930er Jahre realisiert und zeigt in seiner Gestaltungsform einen eher landschaftlichen Charakter. Durch die Wiederherstellung der historischen Pflanzflächen auf den Ecken der mittleren Rasenspiegel, ist es gelungen, die ursprüngliche Gestaltungsidee eines verhaltenen Auftaktes wieder zu beleben. Ebenfalls wieder hergestellt werden konnten die historisch belegten, aber bis zum Jahr 2000 nicht mehr vorhandenen Schieferplattenwege in den Strauchrosenbereichen der Randstreifen. Nur durch diese Wege ist eine Erlebbarkeit der Strauchrosen möglich und bietet somit die wichtigste Vorraussetzung für eine am historischen Original orientierte Ergänzung des vorhandenen Bestandes in diesem Bereich.

In östlicher Richtung schließt sich dem Vorderteil das Trennungsstück mit seinen Roteichen und der Skulptur "ani-mal" an, bevor es weiter in den Mittelteil geht.




In dem nun folgenden Teil des Rosengartens werden einem historisch belegbaren Farbverlauf entsprechend wieder Rosen aufgepflanzt, die einen wichtigen Teil der in der DDR gezüchteten Rosensorten repräsentieren. Eine originale Wiederherstellung des Mittelteils mit Rosensorten der 1930er Jahre wäre in solchem Umfang derzeitig nicht mehr leistbar. Dieser Farbverlauf von weiß über orange zu rosa, dunkelrot, rot und gelb, ist am deutlichsten an den über 70 Rosenbeeten der zentralen Mittelachse erkennbar und nachzuvollziehen.
Links und rechts dieser Achse, gibt es weitere Beete auf welchen in der DDR gezüchtete Rosensorten zu finden sind. Auch das Hochstammrosenquartier nimmt sich dieser Thematik an und zeigt mit 6 Sorten in den Farben weiß, rosa und rot eine weitere Möglichkeit der Farbkombination. Eingefasst werden diese Quartiere auf der Elb- und Straßenseite, jeweils von der Bodendeckerrose 'Bonica 82' aus dem Hause „Meilland“.
Östlich und westlich die vier Plattenwege rahmend, schließt sich die Rosensorte 'The Fairy' an und bietet mit ihrer rosa Blütenfarbe ab Ende Mai einen guten Kontrast zu den im gelben Farbton variierenden, aber dann bereits im Abblühen begriffenen Strauchrosen 'Frühlingsduft' und Rosa hugonis. Mit 'Schloß Dryburg' und 'Wartburg' (beides DDR-Rosensorte aus dem Jahr 1969 und 1977) geht es im munteren Blütenreigen weiter, welcher dann von den Rosensorten der Mittelachse und den Randbeeten sowie den Rosenhochstämmen fortgeführt wird.

Am Ende dieses Gartenteils laden Sie ein Pavillon und zwei Sitzrondells zum Verweilen ein. War es am Beginn des Mittelteils die Bronzeplastik 'Genesung' die an ihrem Standort einen künstlerischen Akzent setzt, so sind es an dieser Stelle zwei kleinen Bronzebären, die einen den Rosengarten durchziehenden Zusammenhang von Garten und Kunst demonstrieren.




Eine wichtige, die Längsausrichtung des Rosengartens effektvoll unterbrechende Querachse, ist der im Jahr 2002 rekonstruierte und mit farblich aufeinander abgestimmten Delphinium elatum Hybr. aufgepflanzte Rittersporn-Garten. Bei der Auswahl der einzelnen Sorten aus dem großen Ritterspornsortiment, wurde auf Züchtungen Karl Foersters zurückgegriffen. Diese gelten als stabil in Wuchs und Farbe, als äußerst mehltauresistent und sind vor allem für die "Faszination und Klarheit ihres Blaus" (H. Göritz) bekannt. Sie werden daher auch häufig als "blauer Schatz unserer Gärten" bezeichnet.

Über die große Freitreppe gelangen Sie in den dritten Teil der Anlage, den Senkgarten. In diesem deutlich abgesenkten Gelände sehen Sie eine flächige Pflanzung farblich aufeinander abgestimmter Rosensorten, die in ihrer Gesamtheit eine Rosenknospe stilisieren. So wie hier, wird auch in den anderen Teilen des Rosengartens die Rose der Gestaltung untergeordnet und ist Mittel zum Zweck.




Diesen Teil ursprünglich baulich behutsam und dem Gartengedanken entsprechend abschließend, finden Sie das heute in Privatbesitz befindliche Gebäude des "Kaffe Rosengarten".
Da es während der Flut im August des Jahres 2002 historie schwer beschädigt wurde, gelang des dem privaten Eigentümer Baugenehmigungen zu erhalten, die unter anderem mit einer massiven Aufstockung und ungenügend strukturierten Plastikfenstern im Baukörper, der ursprünglichen Einordnung des Bauwerkes in das Gestaltungskonzept Heinrich Balkes völlig zuwider laufen. Einen ähnlich schlechten Eindruck vermittelt auch die am "Zeitgeschmack ausgerichtete Gestaltung" der Kaffeeterrasse.

Allerdings hat nun ein Sitzplatz innerhalb des „Kaffe Rosengarten“ sowie auch auf dessen Terrasse, einen schier unschätzbaren Vorteil:
Er ist mit Sicherheit einer der wenigen Plätze, von denen aus man keinen Blick auf diese unnütze Zerstörung der Blickbeziehungen und Relationen im Dresdner Rosengarten hat.

"Kaffee Rosengarten"

Nehmen Sie sich einmal etwas Zeit und Sie können im Rosengarten Dresden interessante und schöne Stunden verleben. Sollten Sie Fragen zu allen eingangs erwähnten Themen haben, dann fragen Sie die Mitarbeiter vor Ort, oder schreiben Sie uns eine E-Mail und vor allem:
Besuchen Sie uns doch einmal!

• Der Rosengarten ist bei freiem Eintritt ganzjährig geöffnet.

• Führungen sind nach vorheriger Anmeldung möglich.