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'Bergers Rose Goldene Aue'


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Goldene Aue (HELME-UNSTRUT-NIEDERUNG)

Lage:

mehrere Gemarkungen im Landkreis Nordhausen und im Kyffhäuserkreis (Thüringen) sowie im Landkreis Sangerhausen (Sachsen-Anhalt); großräumige Landschaft nördlich und östlich bzw. südöstlich des Kyffhäusers, das so genannte Riet.

Beschreibung:

Gebiet einer ursprünglich versumpften Niederung an der Helme, durch niederländische Kolonisten vor allem auf Initiative von Konrad III. und Friedrich I. Barbarossa im 12. Jahrhundert urbar gemacht. Die Zisterzienser von Walkenried haben daran, neueren Untersuchungen zufolge, wohl keinen Anteil gehabt. "Goldene Aue" scheint anfangs ein zweiter Name für das Dorf Langenriet bei Görsbach gewesen zu sein, der nach dessen Eingehen an Aumühle (zu Auleben) haftete. Die Bezeichnung wurde im Sprachgebrauch dann auf das gesamte Helmetal und neuerdings z.T. sogar auf das Unstruttal bis Memleben ausgeweitet.
Für das Niederungsgebiet südlich des Kyffhäusers von Bendeleben über Bad Frankenhausen bis nach Bretleben mit dem Esperstedter Riet findet sich heute gelegentlich der kontrastierende, wenig glückliche Begriff "Diamantene Aue" in Gebrauch. Um die jährlichen Frühjahrshochwasser einzudämmen, wurde in der Goldenen Aue von 1961 bis 1967 auf rund 1400 ha ein Rückhaltebecken mit vorgelagerten Poldern angelegt ("Talsperre Kelbra").

Literatur:

Die Bedeutung des Klosters Walkenried für die Kolonisierung der Goldenen Aue.
Braunschweiger Jahrbuch 31; Braunschweig
WISWE, H. (1950)

Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes. - Leipzig (Enzyklopädie)
SCHLÜTER, O. & AUGUST, O. (1958)






"Güldne Aue"

Von der Höhe blick ich nieder
Auf das weite reiche Tal
Und mir ist, als wollten Lieder
Mir entquellen ohne Zahl
Recht melodisch möchte ich grüßen
Dieses schöne, schöne Land,
Diese Dörfer mir zu Füßen,
Jener Berge blaue Wand!
Doch je mehr ich warm empfinde,
Desto stiller wird mein Mund,
Und der Zauber dieser Gründe
Gibt sich nicht im Liede kund.
Sei du schöner Gottesgarten,
mir gegrüßt zum erstenmal,
Du mit deinen Burgen, Warten,
Städten, Dörfern, reich an Zahl.
Blühe, blühe fort im Segen!
Aus des Äthers ew'gem Blau,
Trinke Sonnenschein und Regen!
Lebe wohl, du güldne Au!

Ludwig Bechstein




"Gruss an die Goldene Aue"

Die schöne gold'ne Aue
Mit üpp'gem Aehrenkranz,
Mit frischem Morgenthaue
Im hellen Sonnenglanz!
Ich grüße deine Wälder,
Der Eichen dunkles Grün,
Und auf den Höh'n der Felder
Die Burgen stolz und kühn.
Ich grüße den Kyffhäuser
Mit seinem Sagenkranz,
Wo noch der große Kaiser
Erscheint in Pracht und Glanz.
Ich grüße deine Städte
Aus grauem Altertum,
Die mancher Sturm durchwehte
Und mancher hohe Ruhm.
Ja, schöne gold'ne Aue,
Mit deiner Städte Kranz,
Wie glücklich, wenn ich schaue
Noch einmal deinen Glanz.

K. F. H. Straß


Quelle:

"Tief im Schoße des Kyffhäusers"

Herausgegeben, mit einer Einleitung und einem Nachwort versehen
von Michael K. Brust und Gerald Höfer
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Brust, Michael K. (Hg.)
Höfer, Gerald (Hg.)
Tief im Schoße des Kyffhäusers
1. Auflage
ISBN 3-937364-04-8
Bendeleben: Arte Fakt Verlagsanstalt, 2005
ISBN 3-937364-04-8