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Empfehlungen zur Pflanzung von Rosen


Als die Liebe zum ersten Mal auf die Erde kam,
empfing der Frühling sie mit einem Bett aus Rosen.

Thomas Campbell


Eintausend, Einhundert oder vielleicht doch nur zehn? Wieviel Jahre kann eine Rose an einem Standort bleiben. Wie alt wird eigentlich eine Rose. Und ist sie überhaupt die Richtige für mich. Fragen die es gilt vor einer Pflanzung zu beantworten, denn eine Rose kann unter Umständen auch 500 Jahre alt werden. Die „Tausendjährige Rose von Hildesheim“ hat in etwa dieses Alter erreicht bzw. überschritten. Einigen Quellen haben diese Rose bereits vor 700 Jahren erwähnt. Zehn Jahre aber, sollte eine Rose mindestesens unser Auge erfreuen dürfen. Es sei denn sie wird als Wechselblumenpflanzung für Balkonkästen genutzt und ist damit verkaufstechnisch in ein Marktsegment gedrängt wurden, wo sie aus unserer Sicht nicht hingehört. Ein alter Gärtner hat uns einmal gesagt: „Es gibt Dinge die tut man einfach nicht“.


Zu allererst sollte man sich natürlich im Klaren darüber sein welche Rose man wohin pflanzt, hängt doch auch davon der Erfolg über viele Standjahre ab. Einen generellen Unterschied bei der Pflanzung verschiedener Rosenklassen gibt es in dem Sinne außer bei Pflanzabständen nicht. Die Wurzel kommt immer in das Erdreich und die Krone bleibt draußen. Einzig bei den Hochstammrosen, die nun widerum keine eigene Klasse bilden, gilt dies nicht zu 100 Prozent. Denn gerade bei einer Herbstpflanzung gehört hier beides, nämlich Krone und Wurzel in die Erde. Aber auch dazu finden Sie alle relevanten Informationen im nachfolgendem Text.

Die Pflanzung von Hochstammrosen

Steht die Rosenklasse fest (Strauchrose, Wildrose, Kletterrose, Zwergrose, Tee-Hybriden, Polyantha-Hybriden oder Foribundarosen – letztere drei Klassen werden häufig als Beet-, Busch- oder Edelrosen angeboten), dann ist des Weiteren die Sortenauswahl bestimmend für die Pflanzabstände. Bei vollentwickelten Rosen auf einem Beet, sollten sich im Idealfall nur die Blattspitzen der einzelnen Rosen berühren. Nicht mehr und nicht weniger. Salopp gesagt, sollte der Gärtner seine Flasche Bier früh in das Beet legen und mittags nach getaner Arbeit das immer noch kühle Getränk genießen können. Wenn dies möglich ist, haben Sie (zumindest im Rosenbeet) alles richtig gemacht.
Im Dresdner Rosengarten wird die Sortenauswahl vorrangig der gartendenkmalpflegerischen Zielstellung untergeordnet. Dabei werden natürlich auch die Standortfaktoren mit den Planungen abgeglichen und letztere eventuell angepasst. Die einzelnen Rosensorte werden in der Baumschule vertraglich gebunden und nach Vertagsablauf „frei Baustelle“ geliefert.

Pflanzabstände

Pflanzvorbereitung

Bei der Anlieferung bzw. Abholung oder Kauf ist unbedingt daruf zu achten das keine Wurzeln abtrocknen. Eine trockene Wurzel ist eine tote Wurzel und kann somit ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen. Auch bei Containerware, Rosen mit Netzballen oder ähnlichen wurzelumhüllenden Liefervarianten spielen diese Dinge eine wichtige Rolle. Schon beim Kauf sollten Sie darauf achten ob die Wurzelballen noch feucht sind oder bereits ausgetrocknet. Private Erfahrungen beim Versand von Rosen durch führende Unternehmen dieser Branche haben gezeigt, das dort bereits ein sehr hohes Qualitätsbewußtsein vorhanden ist. Sollte es dennoch zu Trockenschäden geringerer Art gekommen sein, dann müssen die Rosen mit ihren Wurzeln vor dem Pflanzen mehrere Stunden in Wasser gestellt werden um sich wieder kräftigen zu können. Unbedingt zu beachten ist, das auch während der Pflanzung die noch zu pflanzenden Rosen mit geeigneten Schattiermaßnahmen gegen Austrocknung geschützt werden müssen.

Pflanzschnitt

Vor dem Pflanzen werden die Wurzeln einer näheren Betrachtung unterzogen. Gewöhnlicher Weise erhalten wir unsere Rosen in Bezug auf die Wurzeln fast pflanzfertig. Bis zum Pflanztermin "Herbst 2010" haben wir alle Wurzeln noch einmal angeschnitten. Da die Gesamtlänge nicht größer als 30 cm war, wurden alle Wurzeln einer Pflanze mit der linken Hand zusammengefasst und mit der Gartenschere um 5 cm eingekürzt. Hierbei ist es neben einer sauberen Schnittführung auch wichtig, angebrochene oder geknickte bzw. anderweitig geschädigte Wurzeln zu entfernen. Wenn die vorhandene Wurzellänge bereits bei Lieferung kleiner ist, sollten keine Schnittmaßnahmen mehr erfolgen.
Fazit: Der Wurzelschnitt erleichter zwar die Pflanzung ungemein, aber ein zu starker Rückschnitt beraubt die Pflanze wiederum ihrer Reservestoffe die in den Wurzeln eingelagert sind. Deshalb ist wie so oft auch an dieser Stelle weniger gleich mehr.
Bei einer Herbstpflanzung ist es nicht notwendig die Triebe zurückzuschneiden, diese Arbeit wird dann erst mit dem Frühjahrsschnitt durchgeführt. Die Grundsätze des Rosenschnitts im Frühjahr werden demnächst an einer anderen Stelle noch einmal ausgiebig erläutert. Wenn jedoch manche Rosen besonders lange Triebe haben, werden diese auf eine Länge von max. 30 cm gestutzt. Auch dieses Einkürzen der überlangen Triebe sollte moderat erfolgen, denn jede Schnittfläche ist durch den Winter hindurch eine offene Eintrittspforte für Krankheiten jeglicher Coleur.

Pflanzung

Am neuen Standort der Rose wird mit dem Spaten eine Pflanzgrube von ca. 30cm x 30 cm spatenstichtief ausgehoben und die anfallende Erde seitlich gelagert. Unkräuter, Steine und Unrat sind dabei zu entfernen. In das Pflanzloch kommt kein organischer Dünger wie Kompost, Mist oder Jauche hinein. Die neuzubildenden Wurzeln würden darin zerstört werden. Beim Einsetzen der Rose in das Pflanzloch ist darauf zu achten, dass keine Wurzeln nach oben gebogen werden. Die Veredlungsstelle (Austrieb des Edelreis aus dem Wurzelhals) ist ca. 5 cm unter die Oberfläche zu bringen und danach wird die lockere Erde wieder allseitig in das Pflanzloch eingefüllt. Beim Einfüllen der Erde sollte man die Rose immer mal etwas rütteln, damit sich die Erde besser um die Wurzeln verteilt und sich keine Hohlräume bilden. In den eventuell enstehenden Hohlräumen gelingt es der Wurzel nicht, Kontakt mit dem Erdreich zu finden und deshalb können an dieser Stelle keine Faserwurzeln gebildet werden. Faserwurzeln sind diejenigen Wurzeln welche sich aus den Haupt- und Nebenwurzeln herausentwickeln und den größten Umfang an Nährstoffen aus dem Boden (bei Hydrokulturen aus dem Wasser) aufnehmen. Mit ihrer fast weißen Farbe heben sie sich deutlich von den anderen Wurzeln ab. Faserwurzeln sind unbedingt zu erhalten, es sei denn sie sind bereits beschädigt. Das nachfolgende Antreten der Pflanzstelle sollte nicht zu fest erfolgen damit es keine zu große Bodenverdichtung gibt. Wenn die Möglichkeit des Angießens besteht, entfällt natürlich das Antreten des Erdreiches komplett. Nach der Pflanzng wird die Rose noch mit dem Erdreich aus dem Umfeld ca. 20 cm hoch angehäufelt um einen besseren Verdunstungsschutz zu gewährleisten. Dabei ist jedoch zu beachten, dass eventuell benachbarten Rosen nicht ihre schützende Bodendecke abgetragen wird! Die nach einer Herbstpflanzung angehäufelte Erde wird erst im Frühjahr wieder im Beet breitgezogen, da sie bis zu diesem Zeitpunkt neben dem Verdunstungs- auch einen Winterschutz bietet. Nach einer Frühjahrspflanzung kann dies schon nach ca. zwei Wochen getan und die Erde breitgezogen werden. Wenn es sich nicht vermeiden lässt dass bei feuchter Witterung gepflanzt werden muß, sollten Sie nicht mehr als unbedingt nötig auf den Pflanzflächen herumtreten. Die dadurch eintretende Verdichtung der oberen Bodenschichten macht eine efektive Luft- und Wasserführung in den Kapillarröhren fast unmöglich und lässt sich meist nur schwer wieder rückgängig machen.

Ein kleiner Tipp für die Pflanzung von mehreren Rosen auf einem Beet. Den Aushub des ersten Pflanzloches legen Sie in einen Eimer ab. Dann stellen Sie die Rose in dieses Pflanzloch und schließen dieses mit dem Aushub aus dem zweiten Pflanzloch. Das letzte Pflanzloch wird dann mit dem im Eimer aufbewahrten Boden wieder verfüllt und Sie haben sich viel Arbeit gespart.


Pflanzabstände

Nicht selten werden von den Züchter bzw. den Baumschulen welche Rosen vertreiben Stückzahlen pro m² angegeben. Nach unseren Erfahrungen sind diese Stückzahlen oft sehr hoch angestezt. Natürlich sieht es gut aus, wenn bereits in den ersten Jahren nach der Pflanzung das Beet voll aussieht. Aber genauso voll wie ihr Beet nun aussieht, sieht es dann auch in den Kassen der Verkäufer aus. Orientieren Sie sich lieber an den angegeben Breiten und Höhen der Sorten in der einschlägigen Fachliteratur. Sehr viele gut sortierte Internetseiten haben auch hierzu die entsprechenden Datenblätter im Angebot. Im Zweifelsfalle hilft es immer, email – Anfragen an die Betreiber der Rosenseiten zu richten oder im Europarosarium Sangerhausen nachzufragen.
Es geht nämlich nicht nur um sich rascher füllende Kassen von Verkäufern, sondern auch um ihre eigenen Rosen. Wenn diese bereits kurz nach der Pflanzung zu dicht stehen, werden diese Rosen sich nicht allseitig entwickeln können. Neben der Nährstoffkonkurenz geht es auch um eine schlechte bzw. unzureichende Belüftung der Blätter (Pilzbefall durch Feuchtigkeit) und um ein gegenseitiges in die Höhe schieben der Triebe. Den sortentypischen Habitus werden sie so nie erreichen und ein wesentliches Merkmal ihrer Rosensorte geht verloren. Ebenfalls verloren geht natürlich auch ihr Geld, denn wenn sie sich mit Geduld wappnen haben sie a) einmal die besseren Rosen und b) noch ein wenig Geld übrig um sich das Bier oder auch den Wein für das Mittagsbrot ins Rosenbeet zu legen.

Pflanzabstände in etwa:

Teehybriden, Polyanthahybriden, Floribundahybriden u.ä.
(fälschlicherweise oft auch als Edelrosen, Beet- oder Gartenrosen bezeichnet)

Kleinere Sorten: ca. 8 – 10 Stück/m² entspricht in etwa einem Abstand von 30 cm -35 cm
Größere Sorten: ca. 6 – 7 Stück/m² entspricht in etwa einem Abstand von 40 cm -50 cm

Aufgrund von Beetgrößen und langjährigen Erfahrungswerten, hat sich im Dresdner Rosengarten ein Pflanzraster von 36 cm x 36 cm durchgesetzt. Dabei ist der Abstand zum Beetrand mit 15 cm ausreichend bemessen um den angrenzenden Rasenstreifen ohne Ausfälle im Randbereich halten zu können.

Hochstammrosen

70 cm – 100 cm (im Dresdner Rosengarten ca. 60 cm um ein geschlossenes „Dach“ bilden zu können)

Strauchrosen dauerblühend

ca. 1,0 m – 1,5 m, am günstigsten ist ein größerer Abstand – freistehend wirken diese Rosen am besten

Strauchrosen mit überhängendem Wuchs und Wildrosen

ca. 1,5 m bis 2,0 m, am günstigsten ist auch hier ein größerer Abstand – denn freistehend wirken auch diese Rosen am besten

Strauchrosen als freiwachsende Rosenhecke

50 cm – 60 cm, bei Wildrosen 80 cm bis 1,0m

Kletterrosen an einem Spalier

1,50 m bis 2,00 m

Kletterrosen freistehend (je nach Wuchsstärke und Wuchsform)

3,00 m bis 4,0 m (Diese großen Abstände machen sich erforderlich, da Kletterrosen in Solitärstellung und ohne Kletterhilfe zwar einen strauchartigen Wuchs anstreben, aber sich dazu sehr breitgefächert aufstellen.)

Zwergrosen

20 cm – 25 cm