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Victor Teschendorff
geboren: 02.12.1877 in Königsberg
gestorben: 03.10.1960 in Cossebaude
Dieses Material wurde uns in dankenswerter Weise durch Herrn Dr. sc. agr. Eckart Haenchen zur Verfügung gestellt.
die Rose 'Victor Teschendorff'
- 1894-96 Gärtnerlehre bei Fa. Rathke & Sohn, Praust bei Danzig
- 1899-1900 Höhere Gartenlehranstalt Geisenheim/Rhein
- 1900 l. Gehilfe bei Baumschule Klenert, Graz, Österreich
- 1901-1902 Baumschule George Benard, Olivet/Orleans, Frankreich
- 1902 Baumschule Lambert & Reiter, Trier
- 1903 l. Obergärtner bei Viktoria Baumschule Schöllschütz, Tschechoslowakei
- 1904 selbstständig durch Übernahme der Fa. Bernhard Hähnel,Dresden-Reick, dann Verlegung des Betriebes nach Cossebaude und Ausbau der Firma zu einer der großen Baumschulen Deutschlands.
- 1947 Rückzug aus der Leitung der Firma
Ehrenämter:
- Mitarbeit in Ausschüssen des BdB (Bund deutscher Baumschulenbesitzer)
- Vorsitzender des Ausschusses für Transport- und Verkehrsfragen
- Stellv. Vorsitzender des Ausschusses für Import- und Exportfragen
- Mitglied im Ausschußfür Preisfragen
- Ausschuß für Rosen
- Vorsitzender des Verbandes Sachsen im BdB
- Präsidiumsmitglied des Vereins Deutscher Rosenfreunde
- Mitglied der Prüfungskommission Gärtnergehilfen
- Kuratorium der Pillnitzer Gärtnerlehranstalt
- Mitglied im Gemeinderat Cossebaude
Wilhelm Kordes schreibt in seinen Nachruf auf
Victor Teschendorff:
Victor Teschendorff, Cossebaude-Dresden
Am 3. Oktober 1960, in seinem 83. Lebensjahr, ist Teschendorff verstorben.
Ehe Deutschland zerschnitten und geschunden, den Wahnwitz seiner Führer und früheren Besieger bezahlen mußte, war er in den Reihen der Rosenfreunde ein sehr bekannter Mann. Damals noch Beiratsmitglied, war er sozusagen der Vertreter Sachsens im VDR. Weitbekannt durch seine Rosenkulturen, und durch die von ihm in den Handel gebrachten Züchtungen von Robert Türke, wie Goldener Traum, Türkes Rugosa Sämling, von Ebeling wie Friedensrose und Victor Teschendorff und andere mehr. Die Zerreißung unseres Vaterlandes trennte Sachsen mit ganz Mitteldeutschland vom Westen und brachte bald die berühmten Dresdener Rosenkulturen in arge Schwierigkeiten.
Einige Male hat Teschendorff es noch fertig gebracht an den Wintertagungen des Bundes Deutscher Baumschulen teilzunehmen - an einer Organisation die zu begründen und aufzubauen er so viel Arbeit und Hilfe getan hatte. Dann war auch diese letzte Verbindung zerstört und es blieb nichts wie die Hoffnung noch den Tag zu erleben,
da der letzte Russe Mitteldeutschland verlassen würde. Ich habe vor einigen Jahren noch einen Besuch in Dresden gemacht und einige Stunden bei Teschendorff im Betrieb und im Hause mit Gesprächen über das was ist und was sein wird, verbracht. Es war bewundernswert mit welchem Hoffen und Glauben unsere Dresdener Freunde vom "Morgen" sprachen.
Teschendorff hat das "Morgen" nicht erlebt, wir Westlichen Wirtschaftswundermenschen wollen aber nicht vergessen, daß ganz nahe an unserer Haustür unsere Freunde in Not und Vergewaltigung leben. Ein Unglück an das zu denken der Heimgang Victor Teschendorffs erneut mahnend ruft.
Wir wollen dem Verstorbenen ein getreues Angedenken bewahren und hoffen, daß es ein gütiges Geschick bald fügen möge, daß wir in Frieden und Freiheit an seinem Grabe einen Rosenkranz niederlegen können.
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