rosen
 
   
Alte Rosen und Wildrosen


Jacob - Grimm - Müller

"Alte Rosen und Wildrosen"
Anny Jacob... 2. verb. Aufl. - Stuttgart: Ulmer, 1992 ISBN3-8001-6498-1
NE: Jacob, Anny

© 1990, 1992 Eugen Ulmer GmbH & Co.
Wollgrasweg 41, 7000 Stuttgart 70 (Hohenheim)
Printed in Germany



Rosa sericea

Rosa omeiensis ist eine aus dem Omeigebirge stammende Variation der Seidenrose, R. sericea, aus dem Himalaya, die sich von R. sericea selbst durch die höhere Anzahl von Fiederblättchen und den merklich verdickten Fruchtstiel unterscheidet.
(»Seidenrose« heißt sie, weil die Blattunterseite seidig behaart erscheint. Wie ein seidiges Fell sitzen aber auch an den jungen Trieben dichte weiche Borsten zwischen den Stacheln.)
R. sericea und ihre Variationen weisen gegenüber allen anderen Wildrosen-Arten eine gemeinsame Besonderheit auf: Sie haben nur vier Blütenblätter und vier Kelchblätter statt der üblichen Fünfzahl.
Die Form R. omeiensis f. pteracantha besitzt, wie der Name andeutet, die auffälligste Bestachelung. Die Stacheln wirken an den jungen Trieben durchscheinend-rötlich, an den alten Trieben undurchsichtig-grau.
Der hohe Schmuckwert der Stacheldraht-Rosen liegt in der Bestachelung der jungen Triebe. Man muß durch rechtzeitiges Auslichten von alten Stämmen dafür sorgen, daß immer wieder genügend junge Triebe nachwachsen. Die Sträucher sollten möglichst so gepflanzt werden, daß man sie gegen das Licht betrachten kann, um die Durchsichtigkeit der Stacheln deutlich zu machen.

Das Ausmaß eines ausgewachsenen Strauches beträgt mindestens 2 m in Höhe und Breite. Schön wirkt die feinfiedrige Belaubung.
Die Form R. sericea f. polyphylla hat besonders dicht sitzende und zahlreiche Fiederblättchen, dafür eine geringere Bestachelung. Die Blütezeit beginnt in der zweiten Maihälfte.
Frühzeitig im Sommer erscheinen die kleinen rundlichen, hochrot glänzenden Hagebutten, die wie die Blüten aufgereiht längs der Triebe sitzen.
Die Form R. sericea f. chrysocarpa hat gelbe Früchte. Diese hübschen Hagebutten der Stacheldraht-Rosen sind leider nicht von langer Dauer, sie werden sehr schnell weich und vergehen.
Ganz besonders schön, was die Färbung und Größe der Stacheln und der kleinen Hagebutten betrifft, ist die Sorte R. omeiensis f. pteracantha ,Atrosanguinea'.
Große Blüten und eine lange Blühdauer zeichnen die Sorte ,Heather Muir' aus. ..."


Quelle:

"Alte Rosen und Wildrosen"
Anny Jacob... 2. verb. Aufl. - Stuttgart: Ulmer, 1992 ISBN3-8001-6498-1
NE: Jacob, Anny

© 1990, 1992 Eugen Ulmer GmbH & Co.
Wollgrasweg 41, 7000 Stuttgart 70 (Hohenheim)
Printed in Germany
Lektorat: Agnes Pahler, Herstellung: Karl-Heinz Eitle
Einbandgestaltung: A. Krugmann, Freiberg am Neckar
Satz: Typobauer Filmsatz GmbH, Ostfildern 3 Reproduktionen: Willy Berger, Stuttgart
Druck und Bindung: Freiburger Graphische Betriebe, Freiburg

Die Deutsche Bibliothek - CIP Einheitsaufnahme Zeichnungen von Helmuth Flubacher, Fellbach
Abbildung Seite 2:
R. centifolia var. crenata, syn. R. ulmifolia (Vibert vor 1807), Die Ulmenblättrige Rose ist eine der vielen wieder verlorengegangenen Kultivare.
Aus Pierre Joseph Redoute: »Les Roses«, Band II,
Seite 65.