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Victor Teschendorff' - Rose, Artikel August Starck


25 jähriges Jubiläum der Firma Victor Teschendorff, Cossebaude am 2. Januar 1929.
Wenn heute der Name Victor Teschendorff erklingt, welcher Gärtner und Blumenfreund horcht dann nicht auf ? Aus kleinen Anfängen hat es V. Teschendorff im Laufe von 25 Jahren verstanden, sein Geschäft zu einer Weltfirma zu gestalten.


'Victor Teschendorff' - Rose


Wenn heute der Name Victor Teschendorff erklingt, welcher Gärtner und Blumenfreund horcht dann nicht auf ?
Aus kleinen Anfängen hat es V. Teschendorff im Laufe von 25 Jahren verstanden, sein Geschäft zu einer Weltfirma zu gestalten. Von 1894 bis 1896 erlernte er in der Baumschule von Rathke in Praust die Gärtnerei und war daselbst noch 1\4 Jahr als Gehilfe tätig. In den folgenden Jahren bildete er sich in den Kulturen von Goos und Koenemann in Niederwalluff in Stauden, und anschließend bei der Firma Heinsohn in Wedel in holsteinischen Kulturen aus. Daraufhin wurde ein Jahr die Gartenbauschule in Geisenheim am Rhein von ihm besucht. An diese Ausbildung schloß sich eine praktische Tätigkeit bei der seinerzeit besten Baumschule Oesterreichs von Klehnert in Graz, wo der heutige Jubilar schon eine leitende Stellung einnehmen durfte.
Nach einer größeren Reise durch die Schweiz, erlangte Herr Teschendorff eine Stellung, und zwar als erster Deutscher bei der Firma George Benard in Orleans. Zunächst als Arbeiter eingestellt, erhielt er aber schon nach kurzer Zeit durch seine Tüchtigkeit die Leitung der Vermehrung. Anfangs hatte Herr Teschendorff die Absicht, sich in Oesterreich ein Geschäft zu gründen und trat aus diesem Grunde im Spätsommer 1902 eine Obergärtnerstelle bei der Firma "Victoria Baumschulen" in Schöllschitz bei Brünn an. Da ihm aber dann die Verhältnisse in Oesterreich zu unsicher erschienen, gab er diesen Plan auf und siedelte wieder nach Deutschland über.

Am 2. Januar 1904 erwarb der heutige Jubilar die Baumschule von Bernhard Hähnel in Dresden-Strehlen, im selben Jahre wurde dann noch Land in Gohlis bei Dresden und im Jahre 1905 in Cossebaude selbst ein größeres Areal erworben, auf dem sich heute der zu hoher Blüte entwickelte Großbetrieb befindet. Im Jahre 1924 wurde noch ein größeres Gut bester sächsischer Bodenklasse erworben, das heute als Anzuchtfiliale betrieben wird. Die Kulturen bestehen in der Hauptsache aus Rosen, sowie allen Baumschulartikeln. Eine Abteilung für Stauden und Dahlien wurde im Jahre 1925 dem Betriebe angegliedert.
Der Werdegang der Firma zeigt, daß dieselbe sich von Jahr zu Jahr stetig weiter entwickelt hat zu der Weltfirma von heute, dank der tatkräftigen Leitung ihres Besitzers. Mit seltenem Weitblick, mit kaufmännischem Geist hat Herr Teschendorff dieses große Werk innerhalb 25 Jahren vollbracht. Heute ist der Betrieb mit den modernsten Gartenbau-Maschinen ausgerüstet und auf den Feldern mit Qualitätsware bestanden: ein Musterbetrieb, wie es in Deutschland, sowie im Ausland wenige geben dürfte auf deren Gebiet des Baumschulwesens.
Bei Gelegenheit des heurigen Jubiläums ist auch der Großtaten zu gedenken, die V. Teschendorff für den Deutschen Gartenbau im allgemeinen, besonders aber der Baumschul- und Rosensache, geleistet hat.

Durch seinen Einfluß bei den maßgebenden amtlichen Stellen hat er es verstanden, große Vorteile für unseren Beruf herauszuholen und dieselben, zusammen mit anderen im Gartenbau maßgebenden Herren, für denselben günstig zu verwerten: dafür ist ihm der gesamte Gartenbau für alle Zeit zu ganz besonderem Dank verpflichtet.
Für die Rosensache hat er bewiesen, dass diese ihm besonders am Herzen liegt. Wo war wohl auf einer Rosenausstellung in den letzten Jahren der Name Teschendorff nicht vertreten ? Große Opfer sind da gebracht worden für die Rosensache, zum Nutzen der Allgemeinheit, auch zum Segen für die Firma selbst, die Ja auch auf diesem Gebiet schon seit Jahren eine führende Rolle spielt. Gern erinnert man sich der Neuheiten die in all der Zeit in den Handel gebracht wurden, gute brauchbare Sorten, die noch heute einen festen Platz in den Sortenlisten haben. Treu steht Herr Teschendorff auch zur Sache des V. D. R. , und so möchte ich hier zugleich im Namen dieses Vereins und seines Vorstandes, ihm und seiner Firma alles Gute wünschen zu weiterem Blühen und Gedeihen, möchte insbesondere den Wunsch aussprechen, dass die Firma sowie ihr Chef weitere 25 Jahre bis zum goldenen Jubiläums uns, d.h. der deutschen Baum- und Rosensache erhalten bleibt, zum Wohle des deutschen Gartenbaues und damit des gesamten die Blumen und die Pflanzen liebenden deutschen Volkes.

August Starck, Rosenschulen, Cossebaude-Dresden