rosen
 
   
Datensammlung Rosen - Sortenspezifische Erkenntnisse und Hinweise

'Rosa centifolia 'Muscosa' '
Synonym: Common Moss, Old Pink Moss, Rosa muscosa, Rosier Mousseux; Single Moss Rose
Klasse: Strauchrosen
Züchter: Wildrose
Einführungsjahr: 1724
Eltern: nicht bekannt
Blütenfarbe: rosa (reinrosa, Rand aufhellend)
Blütengröße: 4 - 5 cm, meist einzeln

in dem Buch "Begegnung mit Rosen" von Alma de l`Aigle heißt es zu 'R. centifolia' 'Muscosa' :

zum Text

in dem Buch "Alte Rosen und Wildrosen" heißt es zu
Rosa centifolia`'Muscosa' :

"... Rosa centifolia 'Muscosa', die Moosrose, entstand aus einer Knospenmutation von Rosa centifolia. Sie ähnelt in allem der Ausgangsform, wirkt vielleicht etwas gedrungener im Wuchs. Ihre Blütenstiele, Kelchbecher und Kelchblätter sind mehr oder weniger stark mit Drüsenborsten besetzt, so daß der Eindruck entsteht, die Pflanze wäre »bemoost«. Wie Krüssmann berichtet, kommen solche Moosbildungen gelegentlich auch bei anderen Rosenarten vor, aber besonders häufig eben bei R. centifolia. Die erste Moosrose soll, so schreibt Pacquet 1845/54 in "Choix des plus belles Roses" bereits 1696 in Carcassonne (Südfrankreich) vorhanden gewesen sein. Nach Wein (1929) erwähnt Elias Pein in »Hortus Bosianus«, im Garten des Ratsherrn Caspar Bose in Leipzig sei 1699 eine »Rosa centifolia, fructu muscosa« gezogen worden. Weitere Nennungen sind 1720 in Holland, 1727 in England (ein Ableger der holländischen Pflanze) und 1735 in Italien vermerkt. Umgekehrt haben sich Moosrosen durch eine erneute Mutation zu Rosen ohne Bemoosung zurückentwickelt.
Bei der Moosrose verstärkt der harzige Geruch des Mooses den schweren, für R.centifolia typischen Duft der Blüten. Ungeachtet der vielen im 19. Jahrhundert entstandenen Moosrosen-Sorten, unter denen sich auch einige öfterblühende befinden, kann die gewöhnliche Moosrose, R.centifolia ,Muscosa', zur Blütezeit der Stolz und die Freude jeden Gartenbesitzers sein. In vielen Gärten steht sie seit Urgroßmutters Zeiten.
Zentifolien lassen sich mit ihrem auseinanderfallenden, oft hängenden Wuchs manchmal nur mühsam in einen »ordentlichen« Garten eingliedern, aber sie entwickeln eine solche Blütenschönheit, daß sich für sie ein etwas Mehr an Arbeit lohnt. Gelegentliches Aufbinden und Unterstützen der langen Triebe mag erforderlich sein, oder man kürzt diese Triebe im Frühjahr um ein Drittel ein, wodurch man sich natürlich auch eines Teils der Blüten beraubt. ..."

"... Moosrosen sind die altmodischsten aller Alten Rosen. Ihre schönen Knospen und Blütenstengel scheinen wie von feinem Moos eingehüllt. Das grüne, bräunliche oder sogar rötliche "Moos" duftet harzig und gibt dem Rosenduft eine besondere Note. In keiner anderen Rosenklasse gibt es so unterschiedliche Charaktere wie bei den Moosrosen. Ihre Blüten können reinweiß sein wie bei ‚Blanche Moreau' oder dunkel - violettrot wie bei ‚Nuits de Young'. ‚Goethe' sieht einer Wildrose ähnlich mit fast einfachen, nur groschengroßen Blüten. ‚Gloire de Mousseaux' dagegen prunkt wie eine Zentifolie mit großen, dicht gefüllten Blüten. Die vitale ‚William Lobb' vermag mannshohe Pfeiler zu umranken, ihre rötlich - lilafarben schimmernde große Blüten kann man nicht übersehen. Die niedlichen Knospen von ,Little Gem' werden als Ansteckblumen gebraucht, und der ganze Strauch gedeiht gut im Container. Das derzeitige Handelssortiment ist so umfassend, daß es alle Verwendungswünsche erfüllt. Dies ist möglich, weil Moosrosen ungeheuer überlebensfähig sind, auch unter miserablen Bedingungen.
Die ersten Moosrosen blühten nur einmal im Jahr, denn sie stammten ausschließlich von Zentifolien ab. Um 1840 begann dann die Einkreuzung mit remontierenden Sorten, anfangs waren es Portland-Rosen und Remontant-Hybriden, später sogar Teehybriden. ,Quatre Saisons Blanc Mousseux', ein Sport der herbstblühenden Damaszener-Rose, brachte ebenfalls remontierende Nachkommen. Meist jedoch entwickeln Moosrosen nur einen bescheidenen Nachflor. Eine rühmliche Ausnahme bildet ,Salet', die früh zu blühen anfängt und schon ihre erste Nachblüte bringt, wenn ,The Fairy' gerade ihren ersten Flor beginnt.
Die Pflege der Moosrosen besteht in guter Düngung und Entfernen des überalterten Holzes bei den Einmalblühenden. Bei den Remontierenden muß das Verblühte ausgeschnitten werden. In der alten Literatur wird empfohlen, die Moosrosen aus den gleichen Gründen wie die Zentifolien wurzelecht zu ziehen. .."
Blütenform: Füllung: gefüllt,
Knospe: kegelförmig, stark bemoost
Blühdauer: einmalblühend
Blühfreude: reichblühend
Duft: stark, süß, schwer
Laub: mittelgroß, mittelgrün, matt
Pflanzenhöhe: 150 cm
Auszeichnungen: nicht bekannt
Bemerkungen: Stammt aus Holland.

Nostalgie - Rose, braucht viel Raum, schön für Bauerngärten, toleriert auch arme Böden, nach der Blüte leicht schneiden, verträgt auch Höhenlagen

Es ist nicht ganz sicher, seit wann diese Gruppe Rosa centifolia 'Muscosa' an dieser Stelle steht. Sie verträgt aber den Halbschatten ganz gut und hat auch mit dem stark durchwurzelten Boden kaum Probleme. Manchmal ein wenig Rost, aber sonst recht gesund.
Standort: Crataegusweg - in Höhe des Senkgartens
Quelle: "Rosendatenbank Vers. 7 "
Inge Burckhardt


Rosendatenbank Vers. 7